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DOI: 10.1055/s-0031-1295767
TAA aber nicht CCl4 reduziert Hepcidin-Expression und führt zu einer Eisenüberladung in der Leber
Einleitung: Zahlreiche chronische Lebererkrankungen gehen mit einer Eisenüberladung einher.
Ziel: Die der humanen Eisenüberladung zugrunde liegenden Mechanismen wurden in zwei murinen Leberfibrose-Modellen untersucht.
Methoden: Die Entwicklung einer Leberfibrose wurde durch eine wiederholte Thioacetamid (TAA)- oder Tetrachlorkohlenstoff (CCl4)-Injektion induziert. Zudem wurden die Auswirkungen einer einmaligen TAA-Gabe untersucht. Für die Charakterisierung des Eisenstoffwechsels wurden eine Berliner-Blau-Färbung und eine Leber-Eisenbestimmung durchgeführt. Etablierte Parameter/Regulatoren des Eisenstoffwechsels (Hepcidin, C/EBPa, Ferritin, etc.) wurden mittels quantitativer RT-PCR, Western Blot, histologischen und biochemischen Analysen untersucht.
Ergebnisse: Beide Modelle resultierten in einer ausgeprägten Eisenretention in den Makrophagen. Im Gegensatz zu den CCl4-Mäusen führte die chronische TAA-Injektion zusätzlich zu einer signifikanten Eisenüberladung der Leber, die auf einer hepatozellulären Eisenanreicherung beruht (Fe-Gehalt: TAA: 0,63±0,1mg Fe/g Leber, CCl4: 0,26±0,1mg Fe/g Leber; Serum-Ferritin: TAA: 911±23µg/l, CCl4: 599±30µg/l). Als Ursache hierfür wurde im TAA-Modell, im Kontrast zum CCl4-Modell, eine signifikant erniedrigte Hepcidin-Expression gefunden (mRNA TAA: 97; CCl4: 139; Kontrolle: 131). Entsprechend beobachteten wir im TAA-Modell einen vierfachen Abfall des Hepcidin-Induktors C/EBPa sowie einen Anstieg des Hepcidin-Inhibitors CHOP um das 2,5-fache. Andere etablierte Hepcidin-Regulatoren (z.B. BMP6-SMAD-Signalweg) unterschieden sich dagegen kaum in beiden Modellen. Einmalige TAA-Gabe führte zu einer >6 Tage anhaltenden Hepcidin-Suppression, ebenfalls begleitet durch erhöhte CHOP- und erniedrigte C/EBPa-Werte.
Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse zeigen deutliche Unterschiede im Eisenstoffwechsel von zwei häufig verwendeten Leberfibrose-Mausmodellen und weisen auf C/EBPa und CHOP als wichtige Regulatoren der Hepcidin-Expression hin.
Eisen - Hepcidin