Z Geburtshilfe Neonatol 2011; 215 - PO16_04
DOI: 10.1055/s-0031-1293473

CMV Hyperimmungloblin-Gabe zur Prävention der kongenitalen CMV-Infektion

IB Kabartas 1, I Schmeil 1, A Klee 1, M Gonser 1
  • 1Dr.Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden, Wiesbaden

Ziel: CMV ist die häufigste Ursache kongenitaler Infektionen. Bei Serokonversion in der Schwangerschaft kommt es in etwa 40% [1] bis 46,6% [2] zum Übertritt des Virus auf den Feten (vertikale Infektion). Der Effekt der CMV Hyperimmunglobolin-Gabe (CMV-HIg) zur Prävention der vertikalen Infektion wurde 2005 von Nigro, mit einer Reduktion von 40% auf 16% beschrieben [1].Wir hatten zuvor über 7 Fälle mit präventiver CMV-HIg-Gabe berichtet [3].

Methodik: Inzwischen konnten wir 12 Schwangerschaften mit Primärinfektionen mit CMV-HIg (200 IU/KG, Biotest Pharma, Dreieich) behandeln. Eine sonographische Feindiagnostik mit besonderer Beurteilung der cerebralen Strukturen wurde sowohl vor als auch nach der Behandlung durchgeführt und das neonatale Outcome einschließlich der CMV-PCR aus dem Urin der Neugeborenen innerhalb der ersten 3 Lebenstage prospektiv untersucht.

Ergebnis: Die Gabe von CMV-HIg wurde bisher von allen Patientinnen gut vertragen. Es traten keine Nebenwirkungen, wie allergische oder allgemeine Reaktionen auf. Die perinatale Urin-PCR war bei allen neun bisher geborenen Neugeborenen negativ. Drei Patientinnen werden bis 09/2011 zusätzlich entbunden sein. Trotz der geringen Fallzahl ist die Senkung der Übertragungsrate bis dato statistisch signifikant. (p≤0,010).

Schlussfolgerung: Die Anwendung von Anti-CMV-HIg in der Schwangerschaft scheint im Rahmen dieser kleinen Studie sicher und effektiv.

Literatur: [1] Nigro, G. et al, N Engl J Med 2005; 353: 1350-62 [2] Bodéus M et al. J Clin Virol 2010; 47:201-202 [3] Kabartas, B, Stinshoff, V. et al, J Mat Fet Neonat Med. 2010; 23suppl: 161-2