Z Geburtshilfe Neonatol 2011; 215 - PO16_02
DOI: 10.1055/s-0031-1293471

Ist der CRP Anstieg nach Sectio caesarea ein geeigneter Parameter zur Abschätzung einer Infektion im Wochenbett

HP Hagenah 1, N Rochow 2, M Voigt 3
  • 1Praxis Pränataldiagnostik Hannover Süd, Hannover
  • 2Division of Neonatology, Department of Pediatrics, McMaster University, Hamilton, Ontario, Canada, Hamilton, Canada
  • 3Deutsches Zentrum für Wachstum, Entwicklung und Gesundheitsförderung im Kindes- und Jugendalter, Berlin

Ziel: Das C-reaktives Protein (CRP) gehört zu den akute Phase-Proteinen. Als normal gelten bei Erwachsenen Werte bis 10mg/l. Bei schweren Erkrankungen werden Werte über 100mg/l beobachtet.Obwohl CRP ein häufig genutzter klinischer Parameter ist, gibt es bisher wenige publizierte prä- und post-partale CRP-Daten.

Methodik: Analyse von CRP und Blutbild in klinisch unauffälligen Sectio caesarea. Untersucht wurden n=203 Müttern vor der Geburt, an Tag 1, 2 und 3 post partum (Nov. 2004– Feb. 2006).

Ergebnis: CRP vor Geburt war 8,0±10,8mg/l und stieg im Mittel post-partum (pp) auf 88,4±61,7mg/l an.Die CRP Werte von primären Sectiones (präpartal: 5,6±3,4; pp: 65,3±35,0mg/l) waren niedriger im Vergleich zu denen der sekundären Sectiones (präpartal: 9,5±13,3; pp: 102,8±69,9mg/l).

Schlussfolgerung: Das CRP nach Sectio caesarea ist mit 88mg/l höher als es nach Spontangeburten 36,6mg/l (Hagenah et al 2005) beobachtet wurde. Hierbei spielt wahrscheinlich die operative Intervention eine ursächliche Rolle. Ohne entsprechende klinische Symptomatik ist deshalb dieser CRP Anstieg kein Ausdruck einer Infektionskrankheit. Die bereits begonnenen Geburtsbestrebungen bei sekundären Sectiones führen möglicherweise zu einer höheren inflammatorischen Aktivität (Summationseffekt aus Geburtsereignis und operativen Eingriff) und damit verbundenen höherem CRP.

CRP Werte Sectio caesarea