Z Geburtshilfe Neonatol 2011; 215 - PO12_04
DOI: 10.1055/s-0031-1293429

Hautödem bei Ersttrimester Feten

N Jenewein 1, J Christ 1, D Allgayer 1, C Lattrich 1, O Ortmann 1, U Germer 1
  • 1Caritas Krankenhaus St. Josef, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Lehrstuhl der Universität Regensburg, Regensburg

Ziel: Ziel der Studie war es, eine Assoziation zwischen generalisiertem Hautödem und der Nackentransparenz zu untersuchen und den prädiktiven Wert des Hautödems für Aneuploidie und strukturellen Anomalien.

Methodik: Alle Feten, die im Ersttrimestertest zwischen der 11.–14. SSW eine NT über 2,2mm hatten, wurden aus unserer Datenbank zwischen 2004 und 2009 inkludiert. Statistische Analysen wurden mit dem Chi-squared Test (p < 0,05) durchgeführt.

Ergebnis: 211 Feten mit einer medianen SSL von 69,4mm (range: 40–84mm) und einer medianen NT von 3,1mm (range: 2,3–14,2mm) wurden in dieser Studie inkludiert. 14,9% (37/248) mussten wegen fehlender Outcomedaten exkludiert werden.

19,4% (41/211) wiesen ein generalisiertem Hautödem auf.

In der Gruppe mit einer NT < 95. Percentile hatten 1,9% (1/54) ein Hautödem, 3,9% (3/76) in der Gruppe mit einer NT zwischen der 95.–99. Perzentile, 13,5% (5/37) mit einer NT von 3,5–4,4mm, 46,2% (6/13) mit einer NT von 4,5–5,4mm, 55,5% (5/9) mit einer NT von 5,5–6,4mm and 95,6% (21/22) mit einer NT über 6,5mm.

21,3% (45/211) Feten hatten eine Chromosomenstörungen. Aneuploiden waren in der Gruppe mit Hautödem signifikant häufiger (25/41) 61,0%, verglichen mit der Gruppe ohne Hautödem (20/170) 11,8% (p< 0.0005).

In der Gruppe von Feten mit normalen Karyotyp zeigten sich 12,7% (21/166) mit strukturellen Veränderungen. Anomalien waren hier mit 43,8% (7/16) in der Gruppe mit Hautödem signifikant häufiger zu finden als in der Gruppe ohne Hautödem 9.3% (14/150) (p< 0.0005).

Schlussfolgerung: Unsere Daten zeigen eine klare Assoziation des generalisierten Hautödems mit der NT. Das Vorhandensein eines Hautödem hat einen hohen Voraussagewert für Aneuploidie und strukturelle Anomalien. Deshalb sollte man diesen Patienten neben der Karyotypisierung eine frühe Organdiagnostik empfehlen.

Literatur: Sohan K, Carroll SG, Fuente S, Soothill P, Kyle P: Analysis of outcome in hydrops fetalis in relation to gestational age at diganosis, cause and treatment. Acta Obstet Gynecol Scand 2001; 80: 726-730 Beke A., Joó JG, Csaba A., Lázár L., Bán Z., Papp C., Tóth-Pál E., Papp Z. Incidence of Chromosomal Abnormalities in the Presence of Fetal Subcutaneous Oedema, such as Nuchal Oedema, Cystic Hygroma and Non- Immune Hydrops: Fetal Diagn. 2009; 25:83-92 Has R., Non immune hydrops fetalis in the first trimester: a review ob 30 cases; Clin. Exp, Obst, & Gyn. 2001, 28,3: 187-190 Santo S., Mansour S, Thilaganathan B, Homfray T, Papageorghiou A, Calvert S, Bhide A: Prenatal diagnosis of non immune hydrops fetalis: what do we tell the parents?. Prenat Diagn 2011; 31:186-195