Konservatives Management von Plazenta accreta/increta nach Spontanpartus

Ziel: Ziel dieser Studie ist es zu zeigen, dass bei Patientinnen mit Plazenta increta nach Spontanpartus durch konservatives, abwartend observierendes Management eine uterus- und fertilitätserhaltende Therapie dieser Plazentationsstörung durchgeführt werden kann.

Methodik: Retrospektive Kohortenanalyse von 2009–2011 in einem Perinatalzentrum. Das Patientenkollektiv wurde anhand des ICD–10 Codes für Plazenta accreta/increta/percreta identifiziert und die Krankenakten im Hinblick auf Risikofaktoren, maternale Morbidität, Uterus- und Fertilitätserhalt, sowie neonatales Outcome untersucht.

Ergebnis: Es wurden von insgesamt 1457 vaginalen Entbindungen, 3 Fälle von Plazenta increta in den letzten zwei Jahren identifiziert, die allesamt konservativ therapiert wurden. Mittleres maternales Alter lag bei 35,3 Jahren, das Gestationsalter zwischen 39. und 41.SSW und die mittlere Dauer zwischen Partus des Kindes und der Plazenta 44,7 Tage (Spannweite 14–100 Tage). Zwei Patientinnen entwickelten eine Endomyometritis. Alle drei Frauen konnten uteruserhaltend konservativ therapiert werden.

Schlussfolgerung: In einzelnen Fällen kann bei der Diagnose Plazenta increta nach Spontanpartus von einem operativen Vorgehen, insbesondere, der Hysterektomie, abgesehen und ein uteruserhaltendes, konservatives Management gewählt werden.

Literatur: Senthiles L, Ambroselli C, Kayem G, et al. Maternal outcome after conservative treatment of placenta accreta. Obstet Gynecol 2010;115:526. Provansal M, Courbiere B, Agostini A, et al. Fertility and obstetric out come after conservative management of placenta accreta. Int J Gynaecol Obstet 2010;109 (2):147-50. Wu S, Kocherginsky M, Hibbard J. Abnormal placentation: Twenty-year analysis. Am J Obstet Gynecol. 2005;192(5):1458-61 Publications Committee, Society for Maternal-Fetal Medicine, Belfort MA. Placenta accreta. Am J Obstet Gynecol. 2010; 203 (5):430-9.

Placenta accreta/increta - conservative management - outcome