Z Geburtshilfe Neonatol 2011; 215 - PO10_11
DOI: 10.1055/s-0031-1293414

Signifikante Abhängigkeit der Prolongation der Schwangerschaft nach Zerklage von klinischen Parametern

SL Weitbrecht 1, T Weißenbacher 1, K Karl 2, R Kästner 1, A Gingelamier 1, F Kainer 1
  • 1Universitätsfrauenklinik der LMU München - Innenstadt, München
  • 2Klinik u. Poliklinik für Frauenheilkunde u. Geburtshilfe; Perinatalzentrum Klinikum Innenstadt, LMU, München

Ziel: Die Daten in der Literatur zur Prolongation der Schwangerschaft nach Zerklage sind kontrovers. In einer retrospektiven Untersuchung sollte untersucht werden, welchen Einfluss die klinischen Parameter auf den weiteren Schwangerschaftsverlauf nach Zerklage haben.

Methodik: In einem Zeitraum von 12 Jahren wurden bei insgesamt 199 Patientinnen Zerklagen nach McDonald bei progredienter Zervixinsuffizienz oder Fruchtblasenprolaps durchgeführt. 108 Patientinnen konnten hinsichtlich des Outcomes ausgewertet werden.

Ergebnis: Das Gestationsalter lag zum Zerklagezeitpunkt im Mittelwert bei 20,01 SSW. Der Mittelwert der Schwangerschaftsverlängerung lag bei 90,86 Tagen.Traten nur vaginale Blutungen ohne zusätzliche Symptome (n=10; SS Prolongation 109 Tage) auf, dann hatte dies nur wenig Einfluss auf die Prolongation der Schwangerschaft im Vergleich zur Gruppe ohne klinische Symptome (n=40, Prolongation 95 Tage) (p=0,416). In der Gruppe mit vaginaler Blutung und begleitenden Schmerzen (n=7, Prolongation 7 Tage) war die Prolongation signifikant verkürzt im Vergleich zur Gruppe ohne klinische Symptome (p=0,001) und im Vergleich zur Gruppe mit Blutungen ohne zusätzliche Symptome (p=0,002).

Schlussfolgerung: Anhand unserer retrospektiven Analyse konnte gezeigt werden, dass die klinischen Symptome der Schwangeren zum Zeitpunkt der Zerklage einen signifikanten Einfluss auf die die Schwangerschaftsverlängerung haben.