Z Geburtshilfe Neonatol 2011; 215 - PO09_07
DOI: 10.1055/s-0031-1293399

Patientinnenakzeptanz und –zufriedenheit bei der zusätzlichen Verwendung eines Ballonkatheters zur Geburtseinleitung

S Kehl 1, A Ehard 1, S Berlit 1, S Spaich 1, M Sütterlin 1, J Siemer 2
  • 1Universitätsmedizin Mannheim, Frauenklinik, Mannheim
  • 2Lumillenstift Meppen, Frauenklinik, Meppen

Ziel: Zur Geburtseinleitung werden heutzutage vor allem medikamentöse Verfahren wie die Applikation von Prostaglandinen verwendet. Neben pharmakologischen Methoden gibt es mechanische Verfahren wie den Cervical Ripening Balloon (CRB), einen Ballonkatheter, der in die Cervix uteri eingelegt wird. In einigen Studien konnte eine gute Effektivität bestätigt werden. Kenntnisse über die Akzeptanz seitens der Patientinnen sind jedoch nicht vorhanden.Das Ziel dieser Studie war es daher, die Akzeptanz und Zufriedenheit von Patientinnen, deren Geburt mit einem CRB eingeleitet wurde, zu ermitteln.

Methodik: In einer prospektiven, randomisierten Studie wurde die Geburt bei 122 Schwangeren um den Termin entweder mit einem Prostaglandin (Misoprostol) oral oder einer Kombination aus Misoprostol und dem CRB eingeleitet. Alle Frauen erhielten einen standardisierten Fragebogen zur Erfassung postpartaler Befindlichkeitsstörungen und dem Geburtserleben (Salmon’s Item List). Zudem wurde speziell das persönliche Empfinden der Geburtseinleitung erfragt.

Ergebnis: Es konnte zwischen den beiden Einleitungsmethoden keine Unterschiede bezüglich des Geburtserlebens und der Zufriedenheit mit der Einleitungsmethodik gefunden werden. Frauen, deren Geburt zusätzlich mit dem CRB eingeleitet wurde, fühlten sich sicher und würden, da sie den Ballon als nur wenig bis mäßig störend empfanden, auch beim nächsten Mal dieses Verfahren in Anspruch nehmen.

Schlussfolgerung: Patientinnen waren mit einer zusätzlichen mechanischen Geburtseinleitung durch einen Ballonkatheter zufrieden und würden diese wieder wählen. Das Geburtserleben und die Patientinnenakzeptanz unterschieden sich nicht von dem rein medikamentösen Verfahren.