Z Geburtshilfe Neonatol 2011; 215 - PO05_01
DOI: 10.1055/s-0031-1293350

Fetomaternale Makrotransfusion – Ein Fallbericht

A Farrokh 1, S Wojcinski 1, T Bösing 2, J Otte 2, F Degenhardt 1
  • 1Frauenklinik Franziskus Hospital, Bielefeld, Bielefeld
  • 2Ev. Krankenhaus Bielefeld Gilead, Perinatalzentrum Bethel, Bielefeld

Ziel: Eine ausgeprägte fetomaternale Makrotransfusion kann zu einer lebensbedrohlichen Anämie des Kindes führen. Wir berichten über den Fall einer 30-jährigen I.Gravida, die mit 37+3 SSW mit verminderten Kindsbewegungen zur stationären Aufnahme kam.

Methodik: Fallbericht.

Ergebnis: Die Biometrie, FW-Menge, Dopplersonographie und Placentamorpholgie waren unauffällig. Das CTG zeigte im Verlauf einen sinusoidalen Rhythmus, so dass eine primäre Sectio indiziert wurde.Es wurde ein deprimiertes Kind mit einem Kindsgewicht von 2700g entwickelt (APGAR-Werte 3/4/5) und unverzüglich durch die Pädiater versorgt. Der Hämoglobin-Wert des Kindes betrug postpartal 3,8g/dl. Bei unklarer Ursache der Anämie wurde eine Durchflusszytometrie durchgeführt wodurch es gelang, im Blut der Mutter 51 Promille fetale Erythrozyten nachzuweisen. Dies entspricht dem Volumen von ca. 255ml übergetretenem fetalen Blut.

Schlussfolgerung: Die Häufigkeit einer fetomaternalen Makrotransfusion ist gering. Der Anteil dieses Ereignisses an den Fällen von unklarem intrauterinem Fruchttod ist momentan unbekannt.