Z Geburtshilfe Neonatol 2011; 215 - PO04_04
DOI: 10.1055/s-0031-1293342

Die kriterien- und berufsaufgabenorientierte Schwangeren-Untersuchung von Hebammen, eine deskriptive Untersuchung

KA Hähnlein 1
  • 1Berner Fachhochschule Fachbereich Gesundheit Hebamme, Bern, Schweiz

Ziel: Eine manuelle Schwangeren-Untersuchung analysiert mütterliche und kindliche, anatomische und schwangerschaftsspezifische Resultate, beurteilt Charakteristika quantitativ und qualitativ und schätzt Gesundheit und Risiken mit Wissen und Fertigkeiten ein. Die empirische Untersuchung quantifiziert diese Hebammen-Leistung kriterien- und berufsaufgabenorientiert.

Methodik: In der Zeit vom 14.02.2009 bis 31.03.2010 fand eine strukturierte Befragung bei Deutschen Hebammen statt. Auf einem inhaltsvalidierten Instrument (TaKE©ÄU2009) wurden die Charakteristika einer äusserlich-abdominalen Schwangeren-Untersuchung aus der Erinnerung dokumentiert, dichotom ausgewertet und analysiert (SPSS 16).

Ergebnis: An der Studie nahmen 314 Hebammen (n=314) teil, die jeweils zu etwa einem Drittel klinisch (29.9%), ausserklinisch (34.7%) und kombiniert (32.5%) tätig waren, durchschnittlich betrug das Lebensalter 38.8 Jahre (±9.7) und die Berufsverweildauer 14.8 Jahre (±11.1). Der Datensatz weist bei 314 Beobachtungen mit 24–zehn mütterliche und vierzehn kindliche Merkmalsausprägungen auf und veranschaulicht am Kriterium orientierte absolute Häufigkeiten von 9.5% (Halsfurche) bis 92.3% (Uterus). Die Auswertung bildet die arithmetischen Mittelwerte (mit Standardabweichung) ab bei den Berufsaufgaben Assessment Mutter-Kind (M=94.6, SD=48.7), Gesundheit (M=31.1, SD=20.7) und Risiken (M=27.7, SD=21.2). Die Resultate basieren jeweils auf Wissen (M=37.3, SD=11.07) und Fertigkeiten (M=57.3, SD=41.3). Bezogen auf die Mittelwerte misst der Vergleich mit der Theorie das genutzte Potential mit 31% Assessment Mutter-Kind, 29% Gesundheit und 22% Risiken.

Schlussfolgerung: Üblicherweise werden medizinische Daten zu Diagnose verdichtet dokumentiert. Dennoch bildet vorliegende quantitative Studie ein Hebammen Assessment ab mit Resultaten der Mutter-Kind-Dyade, der Gesundheit, der Risiken sowie mit Wissen und Fertigkeiten. Empirische Forschung konkretisiert individuelle Leistungsfähigkeit und identifiziert Forschungsbedarf.

Abb. 1: Theorie: Das Assessment vereinigt mütterliche und kindliche Resultate, die Gesundheit und Risiken unterscheiden.

Abb. 2: Theorie: Das klinisch-geburtshilfliche Assessment verbindet 307 Charakteristika aus Wissen und Fertigkeit mit 75 und 232 Items. Zu den Charakteristika Mütterlich gehören 32 Wissen und 97 Fertigkeiten und zu den Charakteristika Kindlich gehören 43 Wissen und 135 Fertigkeiten.

Abb. 3: Der Datensatz weist bei 314 Beobachtungen (n=314) die absoluten Häufigkeiten in % aus von zehn mütterliche und vierzehn kindliche Merkmalsausprägungen und veranschaulicht am Kriterium orientierte Häufigkeiten von 9.5% (Halsfurche) bis 92.3% (Uterus).