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DOI: 10.1055/s-0031-1293328
HbA1c bei Adipositas in der Schwangerschaft
Ziel: Bislang wird davon ausgegangen, dass der HbA1c-Wert bei Stoffwechselgesunden und Gestationsdiabetikerinnen keine signifikanten Differenzen aufweist. Die Diagnose Gestationsdiabetes beschreibt eine in der Schwangerschaft erstmals diagnostizierte Glucosetoleranzstörung. Für eine weitere Risikospezifizierung und Therapie ist eine Differenzierung in einen bereits präexistenten Typ II DM und damit perikonzeptionell bestehenden und einen reinen GDM, der seine Expression erst nach 24 SSW erfährt, wichtig. Das Risiko für Fehlbildungen, Frühgeburten und IUGR/Präeklampsie ist bei präexistentem DM erhöht. Ziel der vorliegenden Studie war es herauszuarbeiten, ob sich bei Schwangeren ab 24 SSW mit BMI> 25höhere HbA1c-Levels finden.
Methodik: Beobachtungsstudie aus dem eigenen Kollektiv. Es wurde bei 125 Schwangeren mit einem BMI < 25 (präkonzeptionell/Kontrollgruppe) sowie bei 128 Schwangeren mit einem BMI> 25 (präkonzeptionell) der HbA1c-Wert bestimmt, ein durchgeführter oGTT wurde berücksichtigt. Die HbA1c-Werte wurden nach der 24. SSW im Rahmen einer ambulanten oder stationären Vorstellung bestimmt.
Ergebnis: Die HbA1c-Werte (%Hb) waren in der Gruppe BMI> 25 (5,60 vs. 5,28) signifikant erhöht (p < 0,05). Die Parität lag bei 1,77 vs. 1,37 (p < 0,05). Es besteht eine hohe Korrelation zwischen HbA1c-Wert und Geburtsgewicht des Kindes sowie der Sectiorate (Pearson Correlation Rho=.23; p < 0,05 und Rho=.22; p<0,05).
Schlussfolgerung: Der HbA1c-Wert bei maternaler Adipositas korreliert mit dem Geburtsgewicht des Kindes sowie mit einer erhöhten Sectiorate. Prospektiv sollte an einem größeren Kollektiv überprüft werden, ob der HbA1c-Wert zur Differenzierung von Glucosestoffwechselstörungen in der Schwangerschaft geeignet ist.
Diabetes mellitus Typ 2 - Gestationsdiabetes - HbA1c - Schwangerschaft