Z Geburtshilfe Neonatol 2011; 215 - FV14_02
DOI: 10.1055/s-0031-1293289

Checkliste für Hebammen zur Geburtsbegleitung bei intrauterinem Fruchttod (IUFT) im 2. und 3. Trimenon – Validierung der Checkliste durch die Hebammen

B Günthard-Uhl 1, E Horat 1, I Hochstrasser 1, F Krähenmann 1, N Ochsenbein-Kölble 1
  • 1Klinik für Geburtshilfe, Universitätsspital Zürich, Zürich, Schweiz

Ziel: Vorstellung unserer klinikinternen Checkliste zur Geburtsbegleitung bei IUFT im 2. und 3. Trimenon. Umfrage unter den Hebammen zur Akzeptanz der Checkliste.

Methodik: Am UniversitätsSpital Zürich werden die Frauen bei IUFT entsprechend einem strukturierten Ablauf durch die Geburt geführt. Die Vorgehensweise ist seit 2003 als Checkliste formuliert und umfasst Vorgespräche z.B. zu den folgenden Themen: Wissenstand der Eltern, „Ritual“-Wünsche bzw. Seelsorge, Geburtsinformation, Analgesie, Rolle von Vater und Geschwistern sowie gewünschte Abklärungen beim Kind. Weiterhin thematisiert die Checkliste das Abschiednehmen und die Trauerarbeit, administrative Aspekte, die Entlassungsplanung, Vernetzung mit entsprechenden Organisationen und Information über die jährliche Trauerfeier. Die erhobenen Daten werden von der Hebamme in der elektronischen Patientenakte dokumentiert. In einer Umfrage wurden die Reaktionen der Hebammen im Umgang mit dieser Checkliste erfasst und ausgewertet.

Ergebnis: Im allgemeinen trifft die Checkliste bei den Hebammen auf grosse Akzeptanz. Die Checkliste trägt dazu bei, keinen der vielfältigen Teilaspekte zu vergessen, Fragen nicht absichtlich zu übergehen bzw. nicht zu wiederholen. Junge Kolleginnen schätzen, dass in dieser schwierigen Situation mit diesem Instrument eine strukturierte Gesprächsführung möglich ist. Die Dokumentation hilft dem neuen Personal bei allfälligem Schichtwechsel, sich auf die individuelle Situation einzustellen. Nachteilig erwähnt wurde der Zeitaufwand der Dokumentation. Ausserdem besteht bei den Hebammen der Eindruck, dass die Paare in dieser schwierigen Situation mit den Fragen teilweise überfordert sind.

Schlussfolgerung: Bei den Hebammen am UniversitätsSpital Zürich erfährt die Checkliste für die Geburtsbegleitung beim IUFT als Hilfsmittel eine breite Akzeptanz.

Literatur: Handbuch Geburtshilfe, herausgegeben von Prof. Dr. Roland Zimmermann