Z Geburtshilfe Neonatol 2011; 215 - FV12_06
DOI: 10.1055/s-0031-1293281

Expression von NO-Synthasen und pro- und anti-oxidativen Enzymen in Nabelschnurarterien von SGA-, AGA- und LGA-Neugeborenen

U Zillessen 1, S Tobias 2, H Li 2, E Mildenberger 1
  • 1Neonatologie, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
  • 2Pharmakologisches Institut, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität, Mainz

Ziel: Eine veränderte Expression der NO-Synthasen, ein Überwiegen pro-oxidativer Enzyme und/oder ein Mangel an anti-oxidativen Enzymen tragen zur Entwicklung einer endothelialen Dysfunktion, der ersten Stufe der Atherosklerose, bei. Neugeborene, die zu leicht oder zu schwer für ihr Gestationsalter (SGA, LGA) geboren werden, haben gegenüber normalgewichtigen (AGA) Neugeborenen ein erhöhtes Risiko im späteren Leben eine Atherosklerose zu entwickeln.Wir fragten, ob–im Sinne eines fetal programming–Indikatoren einer endothelialen Dysfunktion bereits unmittelbar nach der Geburt nachweisbar sind. Wir suchten nach Unterschieden in der Expression der NO-Synthasen (eNOS, iNOS, nNOS), der pro-oxidativen Enzyme (Komponenten der NADPH-Oxidasen, NOX1, NOX2, NOX4, p22phox, p47phox) und der anti-oxidativen Enzyme (Superoxiddismutase1–3, Gluthationperoxidase1, Katalase) in Nabelschnurarterien von SGA-, LGA- und AGA-Neugeborenen.

Methodik: Wir untersuchten Nabelschnurarterien von gesunden reifen SGA-, LGA- und AGA-Neugeborenen (n=12 in jeder Gruppe). Die Nabelschurarterien wurden aus der Whartonschen Sulze herauspräpariert und homogenisiert. Die mRNA-Expression wurde mittels quantitativer real-time RT-PCR analysiert. Die Protein-Expression der genannten Enzyme wurden mittels Westernblot-Analysen bestimmt. Dabei wurde die optische Dichte der Proteine auf die optische Dichte des ubiquitär vorkommenden Enzyms GAPDH normalisiert.

Ergebnis: Sowohl die mRNA- als auch die Protein-Expression der Enzyme waren in den drei Gruppen nicht verschieden.

Schlussfolgerung: Unmittelbar nach der Geburt fanden sich bei SGA- und LGA-Neugeborenen im Vergleich zu AGA-Neugeborenen keine Unterschiede in der Expression von Enzymen, die die endotheliale Funktion oder den Redox-Status in den Zellen der Nabelschnurarterien beeinflussen. Es ergab sich kein Hinweis darauf, dass bei SGA- oder LGA-Neugeborenen im Sinne eines fetal programming eine Enzymausstattung vorliegt, die eine endotheliale Dysfunktion begünstigt.