Z Geburtshilfe Neonatol 2011; 215 - FV09_06
DOI: 10.1055/s-0031-1293263

Schwangerschaftskomplikationen beim Nachweis einer „Jelly-like“-Plazenta

M Vogt 1, A Thomas 2, K Kalache 1
  • 1Klinik für Geburtsmedizin, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Berlin
  • 2Klinik für Geburtsmedizin, Ultraschallforschungslabor, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Berlin

Ziel: Das Ziel dieser Studie war es, herauszufinden, ob eine Assoziation zwischen der Diagnose einer „Jelly-like“ Plazenta und einem gehäuften Auftreten schwerwiegender maternaler und fetaler Schwangerschaftskomplikationen besteht. Als „Jelly-like“-Plazenta wird eine verdickte, hypoechogene, abnorm strukturierte Plazenta bezeichnet. Die Ursache für das Auftreten einer „Jelly-like“-Plazenta liegt in der unzureichenden endovaskulären Invasion der Zytotrophoblasten in die Spiralarterien des Myometriums.

Methodik: Insgesamt wurden 15 Frauen untersucht. Alle Patientinnen erhielten einen standardisierten Ultraschall (5MHz) an einem hochauflösenden Ultraschallgerät. Die fetomaternalen Durchblutungsparametern als auch die fetale Morphologie wurden analysiert.

Ergebnis: Das Schwangerschaftsalter lag im Mittel bei 22,6 Wochen (16/1–26/6 SSW). Die wichtigsten Folgen waren die frühe und schwere IUGR in 12 Fällen (80%), ein intrauteriner Fruchttod IUFT in 5 Fällen (33,3%), eine perinatale Mortalität von 6,8%, eine vorzeitige Plazentalösung in zwei Fällen (13,3%), hypertensive Störungen, wie SIH, Präeklampsie oder das HELLP-Syndrom in 4 Fällen (26,7%) und eine verdickte Plazenta von regelmäßig über 4 cm schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt der Schwangerschaft in allen Fällen. Außerdem lag in allen 15 Fällen (100%) eine Frühgeburt vor der vollendeten 37.SSW vor. In 7 von 10 dokumentierten Verläufen (70,0%) konnte ein ARED-Flow der A. umbilicalis bei pathologisch erhöhten Widerständen dokumentiert werden.

Schlussfolgerung: Das Auftreten einer sonographisch dicken heterogenen Plazenta zeigt eine starke Assoziation mit schweren Schwangerschaftskomplikationen und hoher Rate an IUFT sowie frühen Frühgeburten.