Z Geburtshilfe Neonatol 2011; 215 - FV04_06
DOI: 10.1055/s-0031-1293233

Neonatales Outcome nach Laser-Koagulation mit ultradünnem Fetoskop bei feto-fetalem Transfusionssyndrom

M Tchirikov 1, A Falkert 2, G Huber 3, M Entezami 4
  • 1Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe, Universitätsklinikum Halle / Saale, Halle / Saale
  • 2Universität Regensburg, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Regensburg
  • 3Universität Regensburg, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Regensburg
  • 4Zentrum für Pränatale Diagnostik, Berlin

Ziel: Verbesserung des neonatalen Outcomes durch Nutzen eines ultradünnen Fetoskops zur Laser-Koagulation beim feto-fetalen Transfusionssyndrom.

Methodik: Verglichen wurden 80 Fälle mit feto-fetalem Transfusionssyndrom vor der 26. SSW in einer retrospektiven Kohortenstudie. Gruppe 1 (n=27) erhielt eine Laser-Koagulation mit einer 1/1,2mm flexiblen Optik. Die Schaftfläche betrug 2,65/3,34mm2. Gruppe 2 (n=53) erhielt eine Laser-Koagulation mit der klassischen starren 2mm Optik. Hier betrug die Schaftfläche 6,63/11,27mm2, je nach Durchmesser des verwendeten Schaftes.

Ergebnis: Die Überlebensraten für mindestens ein Kind betrug mit der flexiblen 1mm Optik 100%, bei Verwendung der starren 2mm Optik 94%. Für beide Kinder lag die Überlebensrate bei 83,3% (flexible Optik) und 75,5% (starre Optik).Durch den geringeren Schaftdurchmesser konnte die Schwangerschaftsdauer im Mittel auf 21,3 Tage (p=0,0045) verlängert werden. Hieraus resultierten ein um 389g höheres Gewicht des Rezipienten (p=0,0049) sowie ein besserer APGAR-Wert des Donors.Der Eingriff mit dem ultradünnen Fetoskop dauerte, verglichen mit der klassischen Methode, im Schnitt 11 Minuten länger.

Schlussfolgerung: Das neonatale Outcome nach der Laser-Koagulation beim feto-fetalen Transfusionssyndrom konnte durch Verwendung eines ultradünnen Fetoskops mit einem kleineren Schaftdurchmesser durch Reduzierung der iatrogen zugeführten Verletzung der Amnionmembran signifikant verbessert werden. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Lernkurve des Operateurs zuerst mit der klassischen Optik erfolgreich abgeschlossen wird, bevor die ultradünne, flexible Optik zum Einsatz kommt.