Z Geburtshilfe Neonatol 2011; 215 - FV02_04
DOI: 10.1055/s-0031-1293219

Die äußere Wendung bei Beckenendlage – Entwicklung am UKE 1/2004 bis 6/2011

G Ortmeyer 1, B Hollwitz 2, K Hecher 1
  • 1Uniklinik Hamburg Eppendorf, Geburtshilfe, Hamburg
  • 2Universitätsklinikum Eppendorf, Klinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin, Hamburg

Ziel: Darstellung der positiven Entwicklung der Durchführung und Akzeptanz des Verfahrens

Methodik: Retrospektive Analyse der Daten zur äußeren Wendung und des nachfolgenden Follow-ups bezüglich der Entbindungen

Ergebnis: Nach zögerlichem Beginn der Durchführung der äußeren Wendung bei Poleinstellungsanomalien in den ersten Jahren, konnte sich die Prozedur nach zunehmeder Akzeptanz seitens der Zuweiser etablieren. Mit Veröffentlichung der Zahlen auf der Homepage der Klinik fand ein sprunghafter Anstieg der Wendungsversuche im Jahre 2009 statt. Mit 136 Versuchen im Jahre 2009, 153 Versuchen in 2010 und aktuell (25.06.2011) 100 Wendungsversuchen fanden 77% der Wendungsversuche in den letzten 2 1/2 Jahren statt.

Die Erfolgsrate liegt aktuell bei 62%. Mit der Anzahl der Wendungen stieg auch die Rate an erfolgreichen Wendungen mit max. 69% in 2009.

Ebenso wie die Anzahl der Wendungen anstieg, vergrößerte sich das Einzugsgebiet über Hamburg und das Umland hinaus: von Flensburg nach Lüneburg, von Borkum nach Greifswald. Insgesamt 170 Frauen entbanden in anderen Kliniken, bzw. haben dies vor.

Die 503 Wendungsversuche erfolgten bei 494 Patientinnen (bei 7 Frauen 2 Versuche, bei 2 Frauen 3 Wendungen).

Eine Not-Sectio wurde bei persistierender fetaler Bradycardie durchgeführt (0,2%).

Informationen über Geburten nach erfolgreicher Wendung liegen bei 272 von 305 Fällen vor. Eine elektive Sectio wurde bei 13 Frauen durchgeführt (Rückdrehung in BEL/QL, HELLP-Syndrom, IUGR etc.). Im Rahmen einer intendierten vaginalen Geburt (n=259) wurde eine sekundäre Sectio in 47 Fällen erforderlich (18%). Diese Rate liegt deutlich unter der Rate anderer Studien bzw. Metaanalysen.

Schlussfolgerung: Die Etablierung des Verfahrens der äußeren Wendung bedarf einer gewissen Geduld und Ausdauer. Hinsichtlich der Patientinnenzufriedenheit, selbst bei nicht erfolgreicher Wendung, der Behandlunszahlen und der Senkung der Sectiorate lohnt es sich aber in vielerlei Hinsicht.

Literatur: Chan LY et al.. Intrapartum Cesarean Delivery After Successful External Cephalic Version: A Meta-Analysis. Obstet Gynecol 2004;104:155-60 Collaris RJ, Oei SG. External cephalic version: a safe procedure? A systematic review of version-related risks. Acta Obstet Gynecol Scand 2004;83:511-8 Hutton EK et al.. The Early External Cephalic Version (ECV) 2 Trial: an international multicentre randomised controlled trial of timing of ECV for breech pregnancies. BJOG 2011;118:564-77 Vezina Y et al.. Cesarean delivery after successful external cephalic version of breech presentation at term: A comparative study. AJOG 2004;190:763-8