Zentralbl Chir 2011; 136 - P_75
DOI: 10.1055/s-0031-1289106

Chirurgische Therapie von Gastrointestinalen Stromatumoren – Spektrum und Lokalisation

OE Pfisterer 1, KTE Beckurts 1
  • 1Krankenhaus der Augustinerinnen Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität zu Köln, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgie, Köln, Germany

GIST (Gastrointestinaler Stromatumor) sind die häufigsten mesenchymalen Tumoren des Gastrointestinaltraktes. Histologisch sind sie definiert als mesenchymale, spindelzellige und/oder epitheloidzellige Tumoren mit einem immunhistochemischen Nachweis einer CD34 und CD117(Kit)-Expression. Das Spektrum der Lokalisation reicht von Ösophagus, Magen, Dünndarm, Kolon bis Rektum und extraintestinale Manifestationen. In Abhängigkeit von der Lokalisation, Größe und Mitoserate des Tumors besteht eine unterschiedliche Prognose. Ein umschriebener GIST sollte kurativ durch eine chirurgische, wenn möglich minimal-invasive Therapie und möglichst einer R0-Situation behandelt werden. In unserer prospektiv geführten Patienten-Datenbank haben wir im Zeitraum 01.10.06–01.10.10 elf operativ therapierte Pat. mit einem GIST registriert. Hierbei handelte es sich um Tumoren des Ösophagus, des Magens, des term. Ileums, der Appendix, des Rektums und der Mesenterialwurzel. In einem weiteren Fall lag ein Z.n. Magenteilresektion bei GIST vor, in der Verlaufskontrolle diagnostizierte Lebermetastasen des GIST wurden von uns reseziert. Der Hauptteil unseres Patientengutes hatte einen GIST im Magen und konnte minimal-invasiv mittels laparoskopischer OP-Technik unter endoskopischer Kontrolle saniert werden. Neben epidemiologischen Daten wurden klinische Symptome bei Aufnahme, diagnostische bildgebende Befunde und histologische Ergebnisse erhoben. Das Patientenkollektiv bestand aus 11 Pat. (4 Männer, 7 Frauen). Alter aller Pat. im Median 64 Jahre (26–83). Die Symptome der Pat. reichten von gastrointestinalen Blutungen, Anämie, Schluckbeschwerden, unspezifischen abdominellen Beschwerden, Zunahme des Bauchumfanges bis zur Symptomfreiheit. 7 Pat. konnten minimal-invasiv laparoskopisch oder thorakoskopisch operiert werden. Ein Pat. erhielt ein abdominelles Tumordebulking und Appendektomie, ein Pat. eine Rektumexstirpation, ein Pat. eine Lebersegmentresektion und ein Pat. eine Duodenumteilresektion und Mesenteriumresektion. Die Tumorgröße lag im Durchschnitt bei 4,8cm (2–8). 4 der GIST wurden formal pathologisch, anhand der Tumorgröße und Mitoserate als maligne eingestuft. GIST sind insgesamt eine seltene Entität. Sie zeigen ein großes Spektrum an Lokalisation, Symptomatik und erforderlicher chirurgischer Therapie. Bei umschriebenen GIST im Magen kann in den meisten Fällen eine minimal-invasive Resektion sicher durchgeführt werden. Eine R0-Resektion kann bei einer Mehrzahl der Pat. erreicht werden.