Zentralbl Chir 2011; 136 - P_72
DOI: 10.1055/s-0031-1289103

Intrahepatische Endometriosezysten als Differenzialdiagnose von Leberraumforderungen

G Flügen 1, F Kröpil 1, N Schmitz 1, S Kraus 1, Ö Iskender 1, A Krieg 1, K Cupisti 1, S Topp 1, WT Knoefel 1
  • 1Uniklinik Düsseldorf, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Düsseldorf, Germany

Einleitung: Manifestationen der Endometriose in der Leber sind selten. Bildmorphologisch ist eine Differenzierung von anderen zystischen Leberraumforderungen oftmals nicht möglich. Durch das Fehlen einer typischen Klinik wird die präoperative Diagnose weiter erschwert.

Fall: Eine 32-jährige Frau ohne Vorgeschichte einer Endometriose stellte sich bei Schmerzen im rechten Oberbauch mit dem 3. Rezidiv einer größenprogredienten, 9×12cm messenden zystischen Raumforderung im rechten Leberlappen (Segmente IV, V und VIII) vor. Zuvor erfolgten auswärtig mehrmalige Entdeckelungen sowie transhepatische Drainagen der Läsion. Die Diagnose einer Endometriose wurde dabei nicht gestellt. Es wurde die Indikation zur Perizystektomie gestellt und die Zyste in toto entfernt. Histopathologisch zeigte sich endometrioides Gewebe, welches Östrogen- und Progesteronrezeptoren exprimierte. Der Postoperative Verlauf gestaltete sich regelhaft.

Diskussion: Die hepatische Manifestation einer Endometriose ist bei Frauen mit unklarer zystischer Leberraumforderung differenzialdiagnostisch zu bedenken. Das Fehlen von Endometrioseherden im kleinen Becken oder zyklusabhängigen Schmerzen sollten nicht zum Ausschluss dieser Differenzialdiagnose führen.