Zentralbl Chir 2011; 136 - P_31
DOI: 10.1055/s-0031-1289062

Rezidiv nach TEPP – die Fixation des Netzes am Leistenband

J Hinrichs 1, K Albrecht 1, PF Alesina 1, MK Walz 1
  • 1Kliniken Essen-Mitte, Klinik für Chirurgie und Zentrum für Minimal Invasive Chirurgie, Essen, Germany

Einleitung: Rezidive nach total extraperitonealer Plastik (TEPP) sind mit 2–5% selten. Da seit Ende der 90er Jahre der Anteil minimal-invasiver Leistenhernien-Operationen deutlich zugenommen hat, rückt die Versorgung deren Rezidive ins chirurgische Blickfeld.

Methode: Üblicherweise werden Spätrezidive nach TEPP durch Onlay-Technik (Operation nach Lichtenstein) versorgt, mit den Nachteilen einer erneuten Implantation von Fremdmaterial. Gelingt es, den in der Regel nach cranial dislozierten Unterrand des präperitonealen Netzes darzustellen, kann es an der Unterkante des Leistenbandes durch direkte Naht mit nicht-resorbierbarem Nahtmaterial fixiert werden. Daraus resultiert eine feste Rekonstruktion des Leistenkanalbodens.

Ergebnisse: Von 2000 bis 06/2011 wurden in unserer Einrichtung 2247 Leistenhernien, davon 1395 (62,1%) mit einer TEPP repariert. Der Anteil an Rezidiveingriffen insgesamt lag bei 101 (4,5%), in 30 Fällen (2,2%) handelte es sich um Rezidive nach primärer TEPP-Versorgung. Bei 15 dieser Patienten wurde eine Lichtenstein-Operation durchgeführt. Bei 15 Rezidiveingriffen nach TEPP wurde eine Refixation des präperitonealen Netzes am Leistenband angestrebt. Dies gelang in 11 Fällen (73%), so dass auf die Implantation eines zweiten Netzes verzichtete werden konnte. Die mittlere OP-Zeit lag bei 35±10min. Ein Patient wurde bei Pseudorezidiv 18 Monate mit gleicher Methode nachoperiert. Ein weiterer Patient wurde 2 Jahre nach dem Eingriff auswärts konventionell reoperiert.

Schlussfolgerung: Durch einfache Mobilisation und Fixation des präperitonealen Netzes am Leistenband können Rezidivleistenbrüche nach TEPP sicher, einfach und kostengünstig versorgt werden.