Zentralbl Chir 2011; 136 - P_30
DOI: 10.1055/s-0031-1289061

Anwendung der „Pit Picking„ Operation bei Sinus pilonidalis

S Deimel 1, K Kienle 1, C Zülke 1, I Iesalnieks 1
  • 1Marienhospital Gelsenkirchen, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Gelsenkirchen, Germany

Fragestellung: Die „Pit Picking„ Operation wurde bereits vor über 30 Jahren von J. Bascom beschrieben, diese minimal invasive ambulant durchgeführte OP-Methode der Behandlung des Sinus pilonidalis ist den nicht spezialisierten Chirurgen jedoch nur wenig bekannt.

Methode: Die Primärfistel(n) in der Rima ani werden in Lokalanästhesie mit einem max. 1mm großen Hautsaum sparsam exzidiert. Im Bereich des subkutanen Sinus (meist an der Stelle früherer Abszessspaltung) wird eine etwa 1cm große Gegeninzision durchgeführt. Der subkutane Gang zwischen der Primärfistel und der Gegeninzision wird kürretiert, die Haare aus der Fistel entfernt. Eine Nachbehandlung ist nicht notwendig.

Ergebnisse: Zwischen 8/2007 und 11/2010 wurden 157 „Pit-picking„ Operationen bei 153 Patienten (126M, 27 W) durchgeführt. Die Operationszeit betrug 5–7min. Die Arbeitsunfähigkeit betrug 1–2 Tage. Die meisten Patienten reisten mit PKW selbständig zu der Operation und wieder nach Hause. Die Nachsorgezeit betrug im Schnitt 7,1 Monate, Nachsorgedaten lagen in 123 Fällen vor. Ein Rezidiv trat nach 21 Operationen auf (17%). Folgende Faktoren waren mit einem erhöhten Rezidivrisiko nach „Pit picking„ assoziiert: BMI>25kg/m2 (p=0,005) und Dauer der Erkrankung >6 Monate (p=0,025). Das Vorliegen eines Abszesses erhöhte das Rezidivrisiko nicht. Die Rezidivrate betrug bei Frauen lediglich 4,5% (p=0,12)

Schlussfolgerung: Die „Pit Picking„ Operation ist eine minimal invasive Behandlungsmethode mit einer kurzfristigen Erfolgsrate von >80%. Die Vorteile der Methode sind: minimal invasiver Eingriff, sowie Erreichen eines optimalen kosmetischen Ergebnisses.