RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0031-1288999
Glenoidrekonstruktionen in der Revisionsendoprothetik der Schulter
Einleitung: Glenoiddefekte nach Frakturen, Prothesenlockerungen oder nach Infekten wurden häufig mit einer CTA Kopfprothese versorgt mit häufig unbefriedigenden Ergebnissen. Neue Implantate mit multidirektionalen Fixationsmöglichkeiten der glenoidalen Basisplatte ermöglichen einen einzeitigen Knochenaufbau glenoidal mit belastungsstabiler Fixierung.
Methode: Bei 12 Patienten (7 weiblich, 5männlich; Durchschnittsalter 62 Jahre min. 50, max. 81 Jahre) mit Zustand nach Prothesenlockerung glenoidal aseptisch (1 x) und septisch (2 x), nach Glenoidfrakturen (4 x) und Glenoiddefekten nach chronisch verhakten ventralen Schulterluxationen mit Rotatorenmanschettenläsion (5 x) wurde ein ein- bzw. zweizeitiger Prothesenwechsel/Prothesenimplantation einer inversen Schulterprothese Typ Delta Xtend (11 x) und Oberflächenprothese Typ Eclipse (1 x) durchgeführt. Der einzeitige Glenoidaufbau erfolgte je nach glenoidaler Defektgröße mit autologem oder allogenem kortikospongiösem Graft bei fünf anterioren Defekten, zwei zentralen Defekten, einem kranialen Defekt, einem posterioren Defekt und drei kombinierten zentral/inferioren Defekten.
Ergebnisse: Bei allen Patienten konnte eine sichere Spanfixierung über die Basisplatte der Glenoidkomponente erzielt werden. Bei einem Patienten kam es zu einer Luxation der inversen Prothese eine Woche nach Implantation. Das Follow-up von einem Jahr zeigte in allen Fällen eine stabile glenoidale Fixierung. Bei vier Patienten fand sich ein inferiores Notching Grad 2 (Sirveaux). Bei den zwei Patienten mit zweizeitigem Wechsel nach Infektlockerung zeigte sich kein Infektrezidiv.
Zusammenfassung: Auch bei großen glenoidalen Defekten ist ein Glenoidaufbau mit autologem oder allogenem Graft möglich. Die Vorraussetzung um ein Einheilen des Knochenaufbaus zu ermöglichen ist die Verwendung von modernen glenoidalen Basisplatten mit zementfreier, multidirektionaler Schraubenfixierung.