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DOI: 10.1055/s-0031-1288982
Die Pirogoff-Amputation mittels Ilizarov-Osteosynthese bei Infekt-Defektsituationen des Fußes
Eine Zerstörung des Vor- und Mittelfußes bei fortschreitenden diabetischen Fußsyndromen (DM), arterieller Verschlusskrankheit (pAVK) oder traumatischen Fußverletzungen kann eine Amputation auf Höhe des Rückfußes unumgänglich machen. Mit einer Pirogoff-Amputation lässt sich eine belastungsstabile Extremität erreichen. Die häufig problematische interne osteosynthetische Versorgung zur tibiokalkanearen Arthrodese kann bei floridem Infekt und Weichteildefekt durch eine minimalinvasive Osteosynthese über einen Ilizarov-Ringfixateur umgangen werden. Welche Ausheilungs- und Funktionsergebnisse lassen sich bei den unterschiedlichen Indikationen erzielen?
Bei 24 Patienten (6 Frauen, 18Männer, 57,9 Jahre) wurde zwischen 2003 und 2010 eine Pirogoff-Amputation mit tibiokalkanearer Arthrodese (TCA) über einen Ilizarov-Fixateur durchgeführt. Die häufigste Indikation war ein diabetisches Fußsyndrom (n=13) und eine fortgeschrittene pAVK (n=5) mit begleitender Osteitis und penetrierenden Ulcerationen der Fußsohle. Bei 3 Patienten lag ein chronischer OSG-Infekt mit Übergriff auf den Fußrücken sowie bei 3 Patienten eine irreversible traumatische Skelettdestruktion mit Weichteildefekt vor. Postoperativ erfolgte die Mobilisation unter Vollbelastung. Zur Kompressions-Arthrodese erfolgte ein zweiwöchentliches Nachspannen des Fixateurs. 14 Patienten wurden zwischen September und Dezember 2010 funktionell nachuntersucht.
Bei 22 Patienten konnte eine knöchern konsolidierte TCA nach einer durchschnittlichen Fixateur-Tragezeit von 18,6 Wochen erzielt werden. Bei einem Patienten war die Unterschenkel-Amputation, in einem Fall eine Oberschenkel-Amputation erforderlich. Bei 7 Patienten wurden insgesamt 17 Drähte auf Grund von Drahtlockerung (n=2) bzw. Drahtbruch (n=4) sowie einem tiefen Drahtinfekt gewechselt. Bei 2 Patienten mit initial gut belastbarem Amputationsstumpf war im Verlauf (6 und 10 Monate nach Fixateur-Abnahme) die Unterschenkel-Amputation notwendig. Die besten funktionellen Ergebnisse zeigten Patienten mit einer nicht vaskulären Genese (Trauma, OSG-Infekt) der Amputationsursache.
Die Pirogoff-Amputation ermöglicht eine belastungsstabile Extremität mit guten funktionellen Ergebnissen insbesondere bei nicht diabetischer oder vaskulärer Genese. Die Ilizarov-Osteosynthese ermöglicht hierbei eine sichere TCA mit direkter Vollbelastung über Abrollbügel auch bei floridem Infekt.