Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0031-1288975
Intraoperatives Neuromonitoring senkt nicht die Inzidenz von Recurrensparesen bei Rezidiv-Eingriffen der Schilddrüse: Ergebnisse einer retrospektiven, vergleichenden Untersuchung
Einleitung: Die Verletzung des Nervus laryngeus recurrens ist eine wesentliche Sorge bei Rezidiveingriffen an der Schilddrüse. Die Einführung des intraoperativen Neuromonitorings sollte zur Vermeidung dieser Komplikation beitragen. Die retrospektive Studie zeigt die Ergebnisse bei Rezidiveingriffen an der Schilddrüse mit und ohne Neuromonitoring in einem Referenzzentrum.
Patienten und Methode: Zwischen Oktober 1999 und April 2011 wurden bei 246 Patienten (209 weiblich, 37männlich; mittleres Alter 55±12,5 Jahre) Re-Operationen an der Schilddrüse wegen Rezidivstruma (n=203), Hyperthyreose (n=26) und Schilddrüsenkarzinomen (n=17) durchgeführt. Das mittlere Intervall zwischen primärer Operation und Rezidiveingriff betrug 17,5 Jahre. In Abhängigkeit von der Verfügbarkeit des Neuromonitorings und der Präferenz des Chirurgen, wurde bei 91 Operationen ein intraoperatives Neuromonitoring (NM-Gruppe) und bei 159 Eingriffen eine Schonung des Nerven durch visuelle Kontrolle (VK-Gruppe) angewendet. Die perioperativen Daten als auch die Komplikationen wurden in einer Datenbank erfasst.
Ergebnisse: In der NM-Gruppe wurden 51 einseitige und 40 beidseitige Resektionen durchgeführt. Die VK-Gruppe beinhaltet 122 einseitige und 37 beidseitige Resektionen. Die Zahl der gefährdeten Nerven nach vorangegangenem Eingriff auf der selben Seite betrug 128 in der NM-Gruppe und 161 in der VK-Gruppe. Wir registrierten 8 Recurrensparesen in der NM-Gruppe (6,2%) und 4 Paresen in der VK-Gruppe (2,5%) (p=n.s.).
Schlussfolgerung: Der Einsatz des intraoperativen Neuromonitorings scheint die Rate an Recurrensparesen bei Rezidiveingriffen an der Schilddrüse, zumindest in einem Referenzzentrum, nicht zu senken.