Geburtshilfe Frauenheilkd 2011; 71 - O_27
DOI: 10.1055/s-0031-1286481

Welche Rate der adjuvanten Radiochemotherapie nach operativer Therapie des frühen Zervixkarzinoms ist gerechtfertigt?

F Vercellino 1
  • 1Klinik für Gynäkologie, Campus Mitte und CBF, Charité Universitätsmedizin, Berlin

Fragestellung: Die Kombination von radikaler Operation und adjuvanter Radiochemotherapie des frühen Zervixkarzinoms sollte vermieden werden wegen höherer Morbidität ohne onkol. Benefit.

Methode: Prospektive Evaluation von 385 Patientinnen, die an den Campi CBF/Mitte der Charité Berlin zwischen Mai 2004 und Juli 2011 bei Tumoren FIGO lA1 L1-IlA operiert wurden.

Ergebnisse: 41 von 385 Patientinnen (10,5%) wurde eine adjuvante postoperative Radiochemotherapie empfohlen wegen R1, N1 oder IlB (n=22) oder mehrerer anderer Risikofaktoren (n=19).

Schlussfolgerung: Die Kenntnis der histologischen Befunde der Biopsie/Konisation und des laparoskopischen Stagings erlauben in 89,5% der Patientinnen mit einem Zervixkarzinom der Stadien IA1 L1-IlA, eine postoperative Radiochemotherapie zu vermeiden. Eine Rate von 10,5% adjuvanter Radiochemotherapien sollte als Benchmark zur Indikationsstellung für eine radikale OP des frühen Zervixkarzinoms gelten.