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DOI: 10.1055/s-0031-1286227
Klinik und bildgebende Diagnostik der Cholelithiasis im Kindesalter
Fragestellung: Welche Symptomatik führte zur Diagnostik einer Cholelithiasis bei Kindern? Welche bildgebenden Verfahren wurden eingesetzt? Welche Grunderkrankungen waren prädisponierend?
Methoden: Es wurde eine retrospektive Studie bei 144 Kindern und Jugendlichen mit Cholelithiasis durchgeführt, die 2004–2009 in der Abteilung Kinderradiologie der Univ. Kinderklinik Gießen untersucht wurden.
Ergebnisse: 84 Patienten (58,3%) hatten symptomatische Gallensteine, wobei Bauchschmerzen (52), Erbrechen (22), Koliken (19) und Ikterus (16) führend waren. Die asymptomatischen Fälle (60) waren meist als Zufallsbefund im Rahmen der Grunderkrankung aufgefallen. Das Spektrum umfasste Herzfehler (18), Z.n. Transplantation (15), maligne Erkrankungen (17), Stoffwechselkrankheiten (21), Adipositas (13), hämolytische Erkrankungen (10) und idiopathische Genese (33). Die Diagnose erfolgte in nahezu allen Fällen sonographisch (139/144), lediglich einer im MRT und 4 im CT. Im Verlauf wurde zur Prüfung der Röntgendichte der Steine bei 25% der Fälle ein Röntgen oder CT durchgeführt, wobei sich 9/30 als röntgendichte und 21/30 als nicht röntgendichte Steine darstellten. Bei 16 Kindern trat eine Choledocholithiasis auf, die in 6 Fällen durch eine MRCP verifiziert wurde und in 7 Fällen eine ERCP zur Steinbergung zur Folge hatte.
Schlussfolgerung: In unserem Patientengut waren die symptomatischen Fälle nur geringfügig häufiger als die asymptomatischen. Letztere fielen alle bei Routinekontrollen im Rahmen der Grunderkrankung auf. Bei der Diagnostik war die Sonografie der Goldstandard, welcher nur bei weiterführender Diagnostik oder bei Komplikationen durch andere radiologische Methoden ergänzt wurde.