Rofo 2011; 183 - A3
DOI: 10.1055/s-0031-1286202

Volumetrie der Hypophyse mithilfe semiautomatischer (ILAB-4) bzw. manueller (Ellipsoid-Formel) Analyse – ein Methodenvergleich

T Lincke 1, HK Hahn 2, WD Winkler 1, M Stenzel 1, C Vilser 3, K Kentouche 4, HJ Mentzel 1
  • 1Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie I, Sektion Pädiatrische Radiologie, Universitätsklinikum Jena
  • 2MeVis Medical Solutions AG, Bremen
  • 3Sektion Endokrinologie, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Jena
  • 4Sektion Hämatologie, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Jena

Zielsetzung: Die Hypophyse zeigt im Kindesalter deutliche Volumenveränderungen. In der vorliegenden Studie wurde der Einfluss der Stammzelltransplantation (SZT) und der periprozeduralen Behandlung auf die Hypophyse untersucht. Zwei unterschiedliche Verfahren zur Volumetrie wurden analysiert.

Material und Methoden: 19männliche und 9 weibliche Patienten (Alter 1–26 Jahre) wurden sowohl vor als auch 100 bzw. 300 Tage nach SZT im MRT (1.5 T, fl3d, MPRAGE) untersucht. Das Volumen der Hypophyse wurde manuell mithilfe der Ellipsoidformel und semi-automatisiert mit Software ILAB-4 (MeVis) von zwei unterschiedlichen Untersuchern erhoben.

Ergebnisse: Beim Vergleich der Methoden zur Volumenbestimmung ergab sich bei einem Bias zwischen 0,031mm3 und 0,068mm3 ein hohes Maß der Übereinstimmung. Der Einfluss der SZT auf das Volumen der Hypophyse ergab bei p-Werten <0,05 keine signifikanten Unterschiede.

Diskussion: Die hohe Korrelation zwischen semiautomatischer Volumetrie und manueller Methode bestätigt, dass die semiautomatische Methode auch aufgrund des geringeren Zeitbedarfs zur Volumetrie geeignet ist. Insbesondere bei kleinen Kindern, bei denen die Elipsoidformel aufgrund der geringen Größe nicht eingesetzt werden kann, könnte die ILAB-4-Methode Vorteile bieten. Außerdem konnte gezeigt werden, dass die SZT keinen signifikanten Einfluss auf das Wachstum der Hypophyse hat.