Z Gastroenterol 2011; 49 - P502
DOI: 10.1055/s-0031-1285773

Ergebnisse der Leberesektion beim metastasierten Magenkarzinom – Gibt es ein Risikokollektiv?

CW Schildberg 1, V Schellerer 1, A Perrakis 1, W Hohenberger 1, V Müller 1, S Yedibela 1, R Croner 1
  • 1Universitaetsklinikum Erlangen, Chirurgische Klinik, Erlangen, Germany

Einleitung: Generell gilt ein hepatisch metastasiertes Magenkarzinom als prognostisch ungünstig, da häufig bei Diagnosstellung neben der Lebermetatasen weitere Metastasen z.B. im Peritoneum anzutreffen sind. Auch wurde lange Zeit die Meinung vertreten, dass eine Lebermetatasierung allein eine Palliativsiuation darstellt.

Ziele: Ziel dieser Erhebung war es, einen potentiellen operativ-kurativen Ansatz innerhalb dieses Kollektivs genauer zu untersuchen.

Methodik: Im Universitätsklinikum Erlangen-Nürnberg wurden im Zeitraum von 1972–2008 insgesamt 31 Patienten mit einem hepatisch metastasierten (synchron oder metachron) Magenkarzinom behandelt. Das mediane Alter betrug 66 Jahre (35–84 Jahre) und das Verhältnis männlich zu weiblich lag bei 2:1. Alle Daten wurden prospektiv für das Krebsregister Erlangen erhoben und retrospektiv untersucht.

Ergebnisse: In 68% der Fälle konnten atypische oder anatomische Segmentresektionen durchgeführt werden. Größere Eingriffe im Sinne einer Hemihepatektomie (rechts oder links) wurden lediglich bei 32% der Patienten durchgeführt. Die R0-Resektionsrate betrug 74%. Die postoperative Komplikationsrate lag insgesamt bei 16% (5 von 31), die Krankenhausletalität bei 6% (2 von 31). Die 5-Jahresüberlebensrate aller operierten Patienten war 13%. Wobei die Patienten mit metachroner Metastasierung ein signifikant besseres 5 -Jahresüberleben hatten als Patienten mit synchronen Lebermetastasen (0% vs. 29%, p<0,001). Patienten mit solitären Lebermetastasen hatten ein signifikant besseres medianes Überleben als Patienten mit multiplen Lebermetastasen (21m vs. 4m, p<0,005)

Schlussfolgerung: Ein hepatisch metastasiertes Magenkarzinoms stellt ist im Hinblick auf unseren erhobenen Daten nicht unbedingt eine Palliativsituation dar, da in 13% der Fälle die 5-Jahresüberlebensmarke erreicht wurde. Besonders scheinen Patienten mit metachronen solitären Lebermetastasen zu profitieren. Aufgrund der geringen Fallzahl ist jedoch eine eindeutige statistische Aussage nur eingeschränkt möglich. Weitere kontrollierte Studien sollten durchgeführt werden.