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DOI: 10.1055/s-0031-1285759
Wie nützlich ist das intraoperative Neuromonitoring bei Rezidiveingriffen an der Schilddrüse: eine retrospektiv vergleichende Analyse
Einleitung: Recurrensparesen sind eine häufige Komplikation bei Rezidiveingriffen an der Schilddrüse. Das intraoperative Neuromonitoring soll diese in Ihrer Häufigkeit reduzieren. Wir presentieren unsere Ergebnisse einer retrospektiven, vergleichenden Studie bei Reoperationen an der Schilddrüse.
Material und Methoden: Von Oktober 1999 bis November 2010 wurden 4222 Schilddrüsenoperationen in unserer Klinik durchgeführt. Im selben Zeitraum wurden 238 Patienten (39m; 199w) einer Rezidivoperation an der Schilddrüse unterzogen. Die Indikationen waren Rezidivstruma (n=196), Hyperthyreose (n=23) und Rezidiv eines Schilddrüsenkarzinoms (n=19). Das durchschnittliche Intervall zwischen primärer und Rezidiv- Operation betrug 17,5 Jahre. Abhängig von der Verfügbarkeit des Neuromonitorings (seit 2005) und der persönlichen Preferenz des Chirurgen wurden 72 Patienten mit intraoperativem Neuromonitoring (NM-Gruppe) und 167 Patienten mit langstreckiger Darstellung des N. recurrens (ND-Gruppe) operiert.
Patientendaten, perioperative Daten und postoperative Komplikationen wurden in einer Datenbank erfasst.
Ergebnisse: In der NM-Gruppe wurden 40 unilaterale und 32 bilaterale Resektionen durchgeführt, in der ND-Gruppe 120 unilaterale und 46 bilaterale Resektionen. Wir registrierten 5 Recurrensparesen in der NM-Gruppe und 6 Recurrensparesen in der ND-Gruppe (p=0,31). Die Rate an transienten Hypoparathyreoidismus betrug 8,4% in der NM-Gruppe und 5,4% in der ND-Gruppe (p=0,38). Die Rate an postoperativen Blutungen betrug in beiden Gruppen 2,5% (2 vs. 4 Patienten) (p=1,0). Wundinfekte wurden in beiden Gruppen nicht beobachtet.
Schlussfolgerung: Der Einsatz des intraoperativen Neuromonitorings scheint die Rate der Recurrensparesen nach Rezidiveingriffen an der Schilddrüse nicht zu beeinflussen, zumindest nicht in einem Zentrum für Schilddrüsenchirurgie.