Z Gastroenterol 2011; 49 - P395
DOI: 10.1055/s-0031-1285666

Transiente Elastografie und YKL-40 im Serum ermöglichen eine Früherkennung der Leberbeteiligung bei Mukoviszidosepatienten

M Kügler 1, K Menendez 1, R Schulz 2, C Geidel 3, L Nährlich 3, A Tschuschner 1, M Weiß 1, M Roderfeld 1, E Roeb 1
  • 1Justus-Liebig-Universität Gießen, Medizinische Klinik II; Schwerpunkt Gastroenterologie, Gießen, Germany
  • 2Justus-Liebig-Universität Gießen, Medizinische Klinik II; Schwerpunkt Pulmonologie, Gießen, Germany
  • 3Justus-Liebig-Universität Gießen, Pädiatrie, Gießen, Germany

Einleitung: Patienten mit zystischer Fibrose (CF) zeigen in 18–37% der Fälle eine Leberbeteiligung. Aufgrund eines Mutationsdefektes kommt es zur Ausbildung eines fehlerhaften CFTR-Kanals in verschiedenen Organen [1]. Daraus resultiert letztlich in der Leber eine periportale Fibrose. Ziel dieser prospektiven Studie war es, die Hepatopathie bei CF-Patienten frühzeitig mittels eines non-invasiven Verfahrens, der transienten Elastrografie, sowie durch die Bestimmung von Fibrosebiomarkern im Serum, zu diagnostizieren.

Fragestellungen:

1. Wie valide sind die mittels transienter Elastografie gemessenen Werte im Hinblick auf eine Leberbeteiligung?

2. Gibt es einen Zusammenhang zwischen erhöhter Lebersteifigkeit und erhöhten Serumparametern?

3. Besteht eine Korrelation zwischen einer erhöhter Lebersteifigkeit und Fibrosebiomarkern?

Patienten und Methodik: 145 Patienten [Alter: 2–48 Jahre, Geschlecht: f=72, m=73] wurden mittels transienter Elastografie, mit Bestimmung der Lebersteifigkeit in kPa, untersucht. Von diesen Patienten wurden klinische Serumparameter sowie ausgewählte Fibrosebiomarker (u.a. YKL-40), die mittels ELISA quantifiziert wurden, ermittelt.

Ergebnisse: Bei vorliegendem Patientenkollektiv bestand ein signifikanter Zusammenhang (p**<0,001) zwischen einer Lebererkrankung und erhöhten Messwerten in der transienten Elastografie. Die erhobenen Messdaten korrelierten insgesamt nur mäßig mit den klinischen Parametern. Allerdings bestand ein signifikanter Zusammenhang (p=*0,002) zwischen einer Leberbeteiligung und dem Gesamtbilirubin. Weiterhin bestand ein signifikanter Zusammenhang zwischen Hepatopathie und YKL-40 (p*=0,038).

Schlussfolgerung: Unsere Daten legen nahe, dass es sich bei der transienten Elastografie um eine valide Methode handelt, um bei CF-Patienten frühzeitig eine Leberbeteiligung zu diagnostizieren. YKL-40 im Serum kann als zusätzliches valides Diagnostikum genutzt werden. Darüber hinaus gibt das Gesamtbilirubin einen wertvollen Hinweis für eine Hepatopathie bei CF-Patienten.

Literatur: [1] Dockter et al., Mukoviszidose, Thieme Verlag, 3. überarbeitete Auflage, S. 4, 2000