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DOI: 10.1055/s-0031-1285631
Verminderte Adipocyte fatty acid binding protein (AFABP)-Spiegel bei Patienten mit chronischer Pankreatitis
Einleitung: Patienten mit chronischer Pankreatitis (CP) haben ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines pankreopriven Diabetes mellitus (pDM). Adipocyte fatty acid binding protein (AFABP) wurde kürzlich als neues Adipokin beschrieben, das die Entwicklung des Metabolischen Syndroms sowie kardiovaskuläre Erkrankungen beim Menschen begünstigt. In der aktuellen Untersuchung wurden erstmalig die Serumspiegel von AFABP bei Patienten mit CP und Kontrollen untersucht.
Patienten, Material und Methoden: AFABP wurde mittels ELISA im Serum von nichtdiabetischen Kontrollen (n=60) sowie CP-Patienten (n=60) mit und ohne pDM gemessen. Den CP-Patienten wurden Kontrollpersonen, gematcht nach Alter, Geschlecht und Body Mass Index (BMI), zugeordnet. Zudem wurden die Konzentrationen von zirkulierendem AFABP in beiden Gruppen mit klinischen und laborchemischen Markern der Inflammation, des Glukose- und Lipidmetabolismus sowie der Nierenfunktion korreliert.
Ergebnisse: Die AFABP-Spiegel waren bei CP-Patienten im Vergleich zu gesunden Kontrollen signifikant vermindert (12,5µg/l vs. 20,9µg/l, p<0,05). Zudem war AFABP unabhängig und positiv assoziiert mit dem BMI sowie dem Nüchterninsulin. Im Vergleich der CP-Patienten mit und ohne pDM zeigte sich hingegen kein signifikanter Unterschied der AFABP Serumkonzentrationen.
Schlussfolgerung: Zirkulierendes AFABP ist bei Patienten mit CP paradoxerweise herunterreguliert und zeigt sich unabhängig von einem pDM. Diese Ergebnisse legen nahe, dass AFABP keine wesentliche Rolle in der Pathogenese des pDM sowie des metabolischen und vaskulären Risikos bei Patienten mit CP spielt.