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DOI: 10.1055/s-0031-1285601
Telaprevir-basierte Therapie von HCV-Genotyp 1 infizierten Patienten mit vorheriger Null-Response, Partial Response oder Relapse nach Therapie mit pegyliertem Interferon/Ribavirin: Finale Ergebnisse der REALIZE-Studie
Einleitung: In dieser Phase III-Studie wurde die Effektivität einer Protease-Inhibitor-basierten Triple Therapie mit Telaprevir (TVR) in Kombination mit pegyliertem IFN alfa-2a (PegIFNa) und Ribavirin (Riba) bei vorbehandelten Genotyp 1-Patienten mit Non-Response (Null und Partiell) und Relapse untersucht.
Ziele/Methodik: REALIZE war eine randomisierte, internationale, multicenter, doppel-blinde, Placebo-kontrollierte Studie, die Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit von TVR (750mg alle 8h p.o.) für 12 Wochen gefolgt von 180µg Peg-IFNa/Wo und 1000–1200mg Riba/d für 36 Wochen, verglichen mit der Standardtherapie alleine, untersuchte. In einem dritten Arm wurde der Effekt einer 4-wöchigen Peg-IFNa/Riba-Vorbehandlung („Lead in„) gefolgt von eine Triple-Therapie verglichen. Primäres Zielkriterium war die Heilungsrate (SVR) in den TVR/PR Armen bei Relapsern und Non-Respondern. Sekundäre Zielkriterien beinhalteten die Evaluierung des TVR „lead in„ Arms und die Wirksamkeit in früheren Null und Partial Respondern. HCV RNA-Quantifizierung wurde mittels real-time PCR(COBAS TaqMan® v2.0) durchgeführt.
Ergebnis: 833 Patienten wurden gescreent und 662 behandelt. 70% der Patienten waren männlich, 93% Kaukasier, 26% der Patienten hatten eine Zirrhose und 89% eine Baseline HCV RNA von ≥800,000IU/mL. SVR Raten in Abhängigkeit von der Response in der Vorbehandlung sind in der Tabelle dargestellt.
TVR12/PR48 |
TVR12 (delayed start) PR48 |
Placebo/PR48 |
|
Relapser, N=145 |
Relapser, N=141 |
Relapser, N=68 |
|
SVR (%); p-Wert (im Vergleich zu Pbo/PR48) |
83 (p<0,001) |
88 (p<0,001) |
24 |
vorherige PR Non-Responder (Partial- und Nullresponder), N=121 |
vorherige PR Non-Responder (Partial- und Nullresponder), N=123 |
vorherige PR Non-Responder (Partial- und Nullresponder), N=64 |
|
SVR (%); p-Wert (im Vergleich zu Pbo/PR48) |
41 (p<0,001) |
42 (p<0,001) |
9 |
In den TVR-Armen wurden folgende UEs häufiger dokumentiert: Rash, Juckreiz, Diarrhoe, anorektaler Diskomfort und Anämie. 13% der Patienten brachen die Therapie mit TVR aufgrund von UEs vorzeitig ab. Rash (4%) und Anämie (3%) waren die häufigsten UEs, die zum Abbruch von TVR führten.
Schlussfolgerung: Durch eine TVR-basierte Triple Therapie können die Heilungsraten bei vorbehandelten Patienten signifikant im Vergleich zur Standardtherapie gesteigert werden. Das Ausmaß der Response in der Vortherapie hat einen signifikanten Einfluss auf die SVR Raten. Ein „Lead in„-Regimen hatte jedoch keinen signifikanten Effekt auf die Responseraten.