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DOI: 10.1055/s-0031-1285596
Pathologischer Glukosestoffwechsel und therapierter Hypertonus identifizieren HCV-Patienten mit negativen prognostischen Parametern für das Erreichen einer SVR
Einleitung: Insulinresistenz (IR) ist mit einer chronischen Hepatitis C Virus (HCV) Infektion assoziiert. Daneben können IR & Präsenz des metabolischen Syndroms einen negativen Einfluss auf den Erfolg einer antiviralen Therapie haben.
Ziel: Evaluation von metabolischen Risikofaktoren & Therapieansprechen.
Methodik: In der multizentrischen, prospektiven, bundesweiten Beobachtungsstudie des bng in Zusammenarbeit mit Roche werden IR & metabolische Risikofaktoren im Rahmen der HCV Therapie untersucht.
Ergebnis: Die Interimsanalyse untersuchte Daten von 3789 Patienten unter PEG-Interferon α-2a 180µg/Ribavirin auf metabolische Risikofaktoren. 63,9% waren Männer, 62,6% hatten einen GT1/4/5. Die GT1/4/5 Patienten zeigten häufiger (63,9% vs. 51,5%) eine hohe Viruslast >400.000 IU/ml und eine längere Infektionsdauer (13,0 vs. 11,1 Jahre) verglichen mit GT2/3. Zu Beginn fanden sich bei Patienten mit GT1/4/5 öfter Faktoren des metabolischen Syndroms: BMI >=27kg/m2 (30,5% vs. 24,9%), Glukose >100mg/dl (21,7% vs. 19,4%), Diabetes (4,3% vs. 3,0%), therapierter Hypertonus (10,3% vs. 5,2%) und erhöhte Triglyzeride >150mg/dl (30,4% vs. 22,9%). Eine Sustained virological response (SVR) wurde bei 45,9% beobachtet. Faktoren des metabolischen Syndroms (Übergewicht, Hypertonus) & Diabetes waren prädiktiv für virologische Non-Response (NR). GT1/4/5 (OR 1,896). Viruslast (OR 1,53), Hypertonus (OR 1,43) und anamnestischer Diabetes (OR 1,47) hatten einen deutlichen negativen Einfluss auf die SVR. Ein HbA1c >6,5% zeigte dabei die höchste Risikoerhöhung für Non-Response (OR 3,06). Ein Gewichtsverlust >2kg unter Therapie senkte das Risiko für Non-Response deutlich (OR 0,76). Dagegen hatten ein BMI >27 (OR 1,08), Patientenalter (OR 1,03) und die Infektionsdauer (OR 1,02) nur einen geringen Einfluss auf ein Versagen der Therapie. Interessanterweise senkten ein Cholesterin >190mg/dl (OR 0,76) und ein LDL >160mg/dl (OR 0,39) das Risiko für Non-Response deutlich.
Schlussfolgerung: Marker des metabolischen Syndroms wie Hypertonus und Glukosestoffwechselstörungen erhöhen das Risiko für ein Non-Response deutlich. Für diese Patienten besteht ein Bedarf für weitere Therapieoptionen.