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DOI: 10.1055/s-0031-1285248
Kontamination des OP-Personals durch das Chemotherapeutikum im Rahmen einer hyperthermen intraperitonealen Chemoperfusion (HIPEC) – Zytostatika-Nachweis durch hochsensitive Massenspektrometrieanalyse
Hintergrund: Die Kombination von zytoreduktiver Chirurgie mit anschließender hyperthermer intraperitonealer Chemoperfusion (HIPEC) stellt eine etablierte Therapieform in der Behandlung der Peritonealkarzinose dar.
Eine Kontamination des OP-Personals konnte durch die etablierten Analyseverfahren nicht belegt werden. Bisher wurde zum Nachweis die HPLC-UV Methode angewendet. Durch ein massenspektrometrisches Analyseverfahren kann eine deutliche Erniedrigung der Nachweisgrenze, ca. 10.000fach sensitiver als die herkömmlichen Nachweismethoden, gewährleistet werden (Nachweisgrenze 3ng/ml).
Material und Methoden: Es wurden 10 HIPEC-Prozeduren durchgeführt, wobei in 5 Fällen Oxaliplatin und in 5 Fällen Cisplatin zur Anwendung kam. 6 Prozeduren erfolgten am geschlossenen Abdomen, während sich bei 4 Patienten post-interventionell eine sekundäre Laparotomie anschloss. Anschließend wurden Blutserum und Urin des „HIPEC-Personals„ und in den 4 Fällen mit sekundärer Laparotomie auch des Operateurs asserviert. Als Positivkontrolle wurde zusätzlich das Patientenblut postinterventionell untersucht. Die Proben wurden zur Zytostatikabestimmung durch hochsensitive Massenspektrometrie analysiert.
Ergebnisse: Im Patientenblut zeigte sich postinterventionell eine durchschnittliche Zytostatikakonzentration von 12,5 ug/ml.
Sowohl im Blutserum als auch im Urin des OP-Personals konnte in den Analysen kein Zytostatikum (Oxaliplatin/Cisplatin) nachgewiesen werden.
Schlussfolgerung: Auch durch optimierte Analyseverfahren mit verbesserter Nachweisgrenze kann keine Kontamination des OP-Personals im Rahmen einer HIPEC-Prozedur belegt werden. Bei Einhaltung der Sicherheitsstandards stellt die HIPEC für das OP- Personal ein sicheres Verfahren dar.