Z Gastroenterol 2011; 49 - V26
DOI: 10.1055/s-0031-1285163

Eine prospektive Analyse endoskopischer Resektionen von Magenfrühkarzinomen: Komplikationen und Erfolgsrate

S Meinzer 1, S De Filippo 1, AK Maier 1, C Vetter 1, J Kunz 1, D Brenke 1, B Köhrer 1, A Lutterer 1, L Goßner 1
  • 1Städtisches Klinikum Karlsruhe, Medizinische Klinik II, Karlsruhe, Germany

Einleitung: Obwohl sich die endoskopische Mukosaresektion (ER) inzwischen weitgehend als Therapie der Magenfrühkarzinome etabliert hat, muss doch bemerkt werden, dass die meisten veröffentlichten Daten aus dem asiatischen Raum stammen.

Methode: Wir untersuchten prospektiv alle Patienten, die uns von 2005–2010 zur endoskopischen Resektion eines Magenfrühkarzinoms zugewiesen wurden im Hinblick auf komplette Remission, Rezidive und Komplikationen. Die endoskopische Resektion erfolgte in Kappentechnik.

Ergebnisse: 60 Patienten wurden im Mittel über 37,8 Monate verfolgt (range 1,3–80,8 Monate). 52 Patienten erfüllten die Gotoda-Kriterien, die übrigen 8 wurden einer chirurgischen Therapie zugeführt, da eine tiefere Submukosainfiltration oder eine Positivität für L und/oder V vorlagen. Bei 93,8% der Patienten mit kurativem endoskopischen Therapieansatz konnte eine anhaltende Remission erreicht werden, wobei 66% aller Läsionen <20mm waren. Um diese Remissionsrate zu erreichen, waren durchschnittlich 1,7 Resektionen (mittlere Größe 19mm) über einen Zeitraum von 7,8 Monaten notwendig. Alle aufgetretenen Komplikationen (insgesamt <2%: eine Perforation, eine signifikante Nachblutung) konnten konservativ beherrscht werden.

Diskussion: Wir konnten zeigen, dass die EMR im Magen unter Berücksichtigung der Kriterien für Hochrisikoläsionen in Deutschland trotz geringerer Inzidenz mit vergleichbaren Ergebnissen zu den asiatischen Daten durchführbar ist. Die Größe der meisten erstdiagnostizierten Frühkarzinome lag unter 20mm, so dass die Resektion meist als „single-session„ erfolgen kann. Die in der Literatur berichtete deutlich erhöhte Komplikationsrate bei Resektion mittels ESD scheint daher für Läsionen <20mm nicht gerechtfertigt.