Z Gastroenterol 2011; 49 - K35
DOI: 10.1055/s-0031-1284285

Neuroendokrine Karzinome des Pankreas: eine single-center Analyse unter Verwendung der neuen TNM-Klassifikation

SM Brunner 1, A Agha 1, C Lang 1, HJ Schlitt 1, M Hornung 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Universität Regensburg

Neuroendokrine Karzinome des Pankreas (PNETs) stellen eine heterogene Gruppe von Tumoren mit steigender Inzidenz und schlechtem Outcome dar. Das Ziel unserer Studie war die Analyse von Patienten mit PNET unter Verwendung der 2006 neu eingeführten TNM-Klassifikation hinsichtlich des Überlebens und verschiedener Operationsmethoden.

Von 2001–2008 wurden 28 Patienten mit PNET bezüglich präoperativer Diagnostik, Tumorlokalisation und Tumorgröße verglichen und mittels Kaplan-Meier-Methode das Überleben hinsichtlich der TNM-Klassifikation und der Operationsmethode analysiert.

Als präoperative Diagnostik erhielten 26 Patienten eine Computertomografie und 23 Patienten eine Ultraschalluntersuchung (Sensitivität von 96,3% und 95,7%). Das Gesamtüberleben der 28 Patienten mit einem Follow-up von 40,32±6,24 Monaten betrug 77,21±8,61 Monate mit einer 5-Jahresüberlebensrate von 68,5%. pT1 Tumore zeigten ein Überleben von 55,67±11,48, pT2 Tumore von 36,38±11,54, pT3 Tumore von 16,50±5,42 und pT4 Tumore von 26,50±19,50 Monaten. Patienten ohne Lymphknotenmetastasen überlebten signifikant länger als Patienten mit positivem Lymphknotenstatus (95,78±5,87 vs. 8,80±1,80 Monate). Das Patientenüberleben bei fernmetastasierten PNETs zeigte keinen Unterschied zu pM0 Tumoren (53,00±23,00 vs. 76,21±9,81 Monate). Patienten nach milzerhaltender Pankreaslinksresektion und lokalisierter Resektion überlebten signifikant länger als nach Whippleoperation oder Pankreaslinksresektion mit Splenektomie (72,00±17,95 und 50,60±17,31 vs. 20,33±5,78 und 34,50±7,64 Monate).

Nach der Auswertung unserer Patientendaten hat bei PNET neben der Tumorgröße vor allem eine Lymphknotenmetastasierung signifikanten Einfluss auf das Patientienüberleben. Deshalb sollte präoperativ eine genauere Analyse des Lymphknotenstatus erfolgen und die Therapie dementsprechend eventuell auch mit einer neoadjuvanten Vorbehandlung adaptiert werden.