Z Gastroenterol 2011; 49 - K31
DOI: 10.1055/s-0031-1284282

Evaluation von Serummarkern zur Verlaufsbeurteilung des Therapieansprechens bei Eosinophiler Ösophagitis

C Schlag 1, S Pfefferkorn 1, S Schulz 2, K Brockow 3, A von Werder 1, D Saur 1, RM Schmid 1, M Bajbouj 1
  • 1II. Medizinische Klinik, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München
  • 2Institut für Allgemeine Pathologie und Pathologische Anatomie, Technische Universität München
  • 3Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie am Biederstein, Technische Universität München

Hintergrund:

Die Eosinophile Ösophagitis (EÖ) ist eine histopathologisch definierte, immunvermittelte, chronisch entzündliche Erkrankung des Ösophagus. Die Diagnose wird gestellt, wenn außer typischen ösophagealen Symptomen (z.B. Dysphagie) aus Ösophagusbiopsien mehr als 15 eosinophile Granulozyten pro hochauflösendes Gesichtsfeld (HPF) gezählt werden. Ein Therapieansprechen, z.B. durch topische Steroide, wird (neben der Symptomlinderung) über die Abnahme der eosinophilen Granulozyten pro HPF in der feingeweblichen Untersuchung definiert.

In unserer prospektiven Studie werden die Serummarker „Eosinophiles kationisches Protein (ECP)„ und „Mastzelltryptase„ zur Verlaufsbeurteilung einer topischen Steroidtherapie bei EÖ evaluiert.

Methoden:

Bei bisher 10 Patienten mit gesicherter EÖ wurden vor und nach Abschluss einer dreimonatigen topischen Steroidtherapie mit Fluticason (2×0,5ml p.o.) die Serummarker ECP und Mastzelltryptase bestimmt. Ergänzend erfolgte eine quantitative histologische Untersuchung der eosinophilen Granulozyten, sowie eine immunhistochemische Bestimmung der Mastzelltryptase aus Stufenbiopsien des tubulären Ösophagus (je 4 x distal, Mitte und proximal). Der klinische Verlauf wurde ebenfalls zu beiden Zeitpunkten durch einen symptombezogenen Fragebogen (mit VAS) objektiviert.

Ergebnisse:

Bei allen bisher untersuchten Patienten zeigte sich unter Therapie ein deutlicher Abfall der ECP-Werte im Serum. Dieses korrelierte bei 9/10 Patienten sowohl mit einem Abfall der Anzahl eosinophiler Granulozyten/HPF als auch mit einer Abnahme der Symptome.

Bei allen Patienten zeigte sich zudem unter Therapie ein Abfall der immunhistochemisch bestimmten Mastzelltryptase. Jedoch war dies nicht mit einem Abfall der Mastzelltryptase im Serum verbunden.

Schlussfolgerung:

Das ECP könnte ein geeigneter Serummarker zur objektiven Verlaufsbeurteilung der Therapie mit topischen Steroiden bei EÖ darstellen. Dagegen scheint die Mastzelltryptase hierfür allenfalls in der immunhistochemischen Untersuchung, jedoch nicht im Serum geeignet zu sein.