Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0031-1284280
Perioperatives Kompliationsrisiko bei Leberresektionen bei CCC
Einleitung:
Das Cholangiokarzinom stellt eine seltene hepatische Tumorerkrankung dar, die bei Inoperabilität oder extrahepatischer Manifestation eine extrem schlechte Prognose hat. Aus diesem Grund werden häufig Resektionen erforderlich, die das Limit des technisch machbaren Operationsausmaßes unter Akzeptanz eines hohen perioperativen Risikos erreichen. Die Folge wäre eine hohe perioperative Morbidität und ein hohes Risiko für onkologische R1-Resektionen. Ziel unserer Untersuchungen war daher die Analyse des tatsächlich existenten Risikos für perioperative Komplkationen und resultierende R1 Situationen an unserem Zentrum.
Material und Methoden:
Alle Patienten (n=49, 24Männer, 25 Frauen), die zwischen 2003 und 2010 an unserem Zentrum bei der Diagnose Cholangioarzinom operativ behandelt wurden, gingen in die Analyse ein. Insgesamt wurden 130 Variablen zum präoperativen Befund intraoperativer Daten und zum postoperativen Verlauf prospektiv erfasst, von denen 18 in die aktuelle statistische Auswertung einingen. Die Auswertung erfolgte mit anhand descriptiver Tests und Chi-Quadrat (bzw. Pearsons-Test), unter Verwendung von SPSS 19.0.
Ergebnisse:
In der präoperativen Bildgebung fanden sich in Übereinstimmung mit dem intraoperativen Befund 30 singuläre Tumore, 7 multifokale (3 und 4 Herde). Bei 3 Patienten war im Vorfeld eine Chemotherapie durchgeführt, bei 4 Pat. handelte es sich um einen Rezidiveingriff. Es wurden 12 atypische/Segmentresektionen, 19 Hemihepatektomien rechts davon 10 erweitert, 12 links inklusive Lobektomien und eine zentrale Resektion durchgeführt. In 36 Resektionen konnte histologisch eine R0 Situation erreicht werden, 6 x war ein R1-, 4 x ein R2-Resultat zu erzielbar; Bei 50% der Patienten traten Komplikationen in irgend einer Form auf, interventionspflichtig i.S der Clavien-Dindo Klassifikation waren 8 davon (entspr. 3A und 3B), 7 Leberdysfunktion traten auf, 5 Patienten verstarben (10%), alle nach erweiterter Hemihepatekomie rechts. Ein über die Norm erhöhtes CA19–9 wies als einziger analysierter Paramenter unvariat einen Zusammenhang mit perioperativen interventionsplichtigenn Komplikationen heraus. Kleine operative Eingriffe waren signifikant häufiger mit postoperativen R1 Situationen vergesellschaftet, Von den R1 resezierten Patienten wurde bei 4 Patienten eine postoperative Chemo durchgeführt, 3 der Patinten sind noch am Leben.
Schlussfolgerung:
Die relativ hohe postoperative Morbidität und Mortalität weisen keinen statistischen Zusammenhang untereinander auf. In unserem Patientengut sind ausgedehnte Operationen mit einer höheren Rate an R0 Situationen im Vergleich zu keinen Operationen vergesellschaftet. Bei vergleichbar schlechter Prognose ohne Operation ist das Risiko für Komplikationen und eine R1 Situation insbesondere bei Verfügbarkeit einer postoperativen Chemotherapie als vertretbar anzusehen.