Z Gastroenterol 2011; 49 - K22
DOI: 10.1055/s-0031-1284273

Erhöhte Frequenz klinischer Atopiezeichen und pathologisch erhöhter IgE-Bildung im Serum bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED)

S Kueri 1, Y Zopf 1, A Hagel 1, T Hess 1, P Konturek 1, J Kressel 1, M Neurath 1, M Raithel 1
  • 1Funktionelle Gewebediagnostik, Medizinische Klinik I, Universität Erlangen-Nürnberg

Hintergrund: In der Literatur sind unterschiedliche Angaben über den Anteil atopischer Erkrankungen bei CED zu finden.

Methoden: Bei 137 Morbus Crohn (MCG) und 97 Colitis Ulcerosa (CUG) Patienten wurde der Atopie-Status erhoben. Als Atopien wurden allergische Rhinokonjunktivitis, allergisches Asthma, atopische Dermatitis, orales Allergiesyndrom, Anaphylaxie und Neurodermitis erfasst. Das Gesamt-IgE im Serum (KU/L) wurde mittels eines Fluoreszenz-Enzym-Immunoassay gemessen.

Ergebnisse: Der Altersdurchschnitt bei MCG betrug 37±14 Jahre, 41,6% der Patienten waren Raucher, 5,8% konsumierten mehr als 25g Alkohol/Tag. Atopien wiesen 54% auf, während die deutsche Bevölkerung eine Atopierate von ca. 25–28% zeigt. Der mittlere IgE-Wert betrug 79,9±117,3. Mit p=0,0006 wiesen signifikant mehr MC-Patienten einen IgE-Wert >100 als in der Kontrollgruppe auf, allerdings konnte dieser Unterschied auf den atopischen Status zurückgeführt werden.

Bei der CUG betrug der Altersdurchschnitt 36±10,6, 14,4% der Patienten waren Raucher, 6,2% konsumierten mehr als 25g Alkohol/Tag. An einer Atopie litten 39,2% der Patienten. Der mittlere IgE-Wert betrug 70,2±92,5. Mit p=0,001 wiesen signifikant mehr UC-Patienten einen IgE-Wert >100 als in der Kontrollgruppe auf.

Schlussfolgerungen: Ein relativ hoher Anteil der CED Patienten wies im Vergleich zu der in der Literatur angegebenen Atopierate von 25–28% gehäuft klinische Atopiezeichen auf. Ein signifikant erhöhter Anteil von CED Patienten wies einen IgE-Spiegel >100 auf, was im Wesentlichen auf den Atopiestatus zurückgeführt werden konnte.