Z Gastroenterol 2011; 49 - K18
DOI: 10.1055/s-0031-1284269

Aufbau des ersten endoskopischen Trainingszentrums in Nepal

J Phillip 1, D Hagena 2, M Breidert 3, M Classen 4
  • 1Freising
  • 2Weßling
  • 3Medizinische Klinik I, Klinik Kösching
  • 4Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München

Hintergrund: Der Himalaya-Staat Nepal gehört mit einem jährlichen pro Kopf Einkommen von 568 US-Dollar zu den ärmsten Ländern der Welt. Das nepalesische Gesundheitswesen leidet unter einer extremen Unterfinanzierung, das nur 14 US-Dollar/Einwohner/Jahr aufbringt. Das universitäre Medizinstudium und die Facharztweiterbildung erstrecken sich auf die Basisfächer, Teilgebietsbezeichnungen, wie z.B. Gastroenterologie, können nur im Ausland erworben werden. Dementsprechend gibt es in ganz Nepal mit seinen 30 Millionen Einwohnern zur Zeit nur 12 Gastroenterologen. Das nicht profitorientierte, nicht staatliche Dhulikhel- Hospital 30km südöstlich von Kathmandu wurde 1996 von dem nepalesischen Arzt Dr. Ram Shrestha gegründet und – allein durch Spendenaktionen errichtet und unterhalten– gilt heute als Referenzkrankenhaus für ganz Nepal. Seit 2001 ist es Lehrkrankenhaus der ebenfalls dort ansässigen privaten Kathmandu-Universität. Status quo: Drei der Autoren waren z.T. bereits mehrmals und über Vermittlung von Rotary Deutschland (www.grvd.de) dort aktiv in der gastroenterologischen Abteilung tätig. Gearbeitet wird mit gespendeten endoskopischen Geräten, die in Europa bereits seit über 10 Jahren ausgedient haben. Auch die hygienischen Bedingungen sind entsprechend unzureichend.

Ausblick: Ziel der Gastroenterolgy Foundation (www.gastrofoundation.org) mit seinem Leitmotiv „die Verantwortung für eine bessere Medizin für die ärmsten der Welt zu übernehmen„, ist es, ein erstes nationales Trainingszentrum für Endoskopie (ETC) zu etablieren. Erste Ansätze sind gemacht, der dortige gastroenterologisch tätige Arzt mit seiner Asistenzschwester wurden kürzlich in Hyderabat in der ERCP ausgebildet und der von uns erarbeitete Plan für eine im Bau befindliche neue Endoskopieabteilung übernommen. Die gesamte Geräteausstattung einschließlich Ultraschall mit einem Gesamtvolumen von

400.000 Euro bis 2015 muss durch Spenden eingebracht werden (Charity-Veranstaltungen, Flyer etc.). 2012 soll das Zentrum mit einer internationalen Kongressveranstaltung eingeweiht werden.