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DOI: 10.1055/s-0031-1284258
Adipositas und Analfistel: Mehr Rezidive bei höherem Body-Mass-Index?
Einleitung: Es war Ziel dieser Studie, den Einfluss der Adipositas auf Heilung bzw. Rezidivhäufigkeit bei komplexen Analfisteln zu evaluieren.
Methodik: Die Ergebnisse des chirurgischen Fistelverschlusses wurden in Abhängigkeit von einer Adipositas prospektiv evaluiert. Eingeschlossen wurden Patienten, die sich wegen einer komplexen Analfistel kryptoglandulären Ursprungs einem definitiven Fistelverschluss unterzogen (Fistelexzision,, Advancement Flap Repair). Patienten mit Rezidivfisteln, rektovaginalen Fisteln, M. Crohn oder Immunsuppression wurden ausgeschlossen. Die Resultate wurden in Abhängigkeit vom Body-Mass-Index (<30kg/m2 vs. >30kg/m2) analysiert, wobei primäre Endpunkte „Erfolg„ (Verschluss der inneren und äußeren Fistelöffnung ohne Nachweis eines Fistelrezidivs) oder „Misserfolg„ (Rezidiv oder Persistenz) sowie Reoperationsrate bei Rezidivabszess waren. Statistische Analysen (dichotome Variable) erfolgten uni- und multivariat.
Ergebnisse: Innerhalb eines Zwei-Jahre-Zeitraums (09/2007–09/2009) wurden 220 Patienten (55% Frauen) mit komplexen Analfisteln operiert. 69,1% der Patienten (152/220) waren normalgewichtig (BMI<30), während 30,1% der Patienten (68/220) eine Adipositas aufwiesen (BMI>30). Die primäre Heilungsrate für das Gesamtkollektiv (12 Monate postoperativ) lag bei 81,8% (180/220). In der Gruppe der normalgewichtigen Patienten lag die Rezidivrate bei 13,8% (21/152), wohingegen die Rezidivrate bei Adipositas bei 27,9% (19/68) lag (p<0,01). Im Rahmen der logistischen Regressionsanalyse wurde die Adipositas als unabhängiger Risikofaktor – unabhängig von Geschlecht, Ko-Morbidität oder Operationsmethode – für das Auftreten eines Fistelrezidivs identifiziert.
Schlussfolgerung: Adipöse Patienten mit einem BMI >30kg/m2 haben ein erhöhtes Risoko für ein Rezidiv nach chirurgischem Verschluss einer komplexen Analfistel.