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DOI: 10.1055/s-0031-1284004
Komplexes Wissen reduziert für die tägliche Praxis
Publication History
Publication Date:
15 May 2012 (online)
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
im November 1994 hielt Microsoft-Mitbegründer Bill Gates eine Keynote Lecture auf der Computermesse Comdex in Las Vegas mit dem Titel „Information at your fingertips 2005“.
Bestandteil der Rede war ein aufwendig produzierter Film, mit dem Gates seine Vision der Informationsgesellschaft der Zukunft vorstellte. Viele dieser Visionen sind heute, fast 20 Jahre später, eingetreten. Ein wesentliches Merkmal der elektronischen Vernetzung der modernen Welt ist die rasant zunehmende Komplexität des jederzeit verfügbaren Wissens. Allein die Suche nach dem Begriff „Transfusion“ in der Literaturdatenbank „PubMed“ findet 117 945 wissenschaftliche Artikel (Stand: 15. März 2012).
Gerade für Ärztinnen und Ärzte ist eine Reduktion der Komplexität des Wissens für die tägliche Arbeit unverzichtbar. Lehrbücher können heute nur noch eine allgemeine Einführung in ein medizinisches Fachgebiet liefern. Sie sind bereits kurze Zeit nach dem Erscheinen, insbesondere mit Blick auf therapeutische Leitlinien und Empfehlungen, nicht mehr aktuell.
Für das Fachgebiet Transfusionsmedizin mit den Teilgebieten Immunhämatologie, Hämotherapie, Immungenetik und Zelltherapie soll für den deutschsprachigen Raum erstmals diese Lücke geschlossen werden. Die Zeitschrift Transfusionsmedizin dient der Fort- und Weiterbildung für Ärztinnen, Ärzte und medizinisches Fachpersonal. Sie soll auch Kolleginnen und Kollegen kooperierender Fachgebiete ansprechen. Die Zeitschrift steht damit nicht in Konkurrenz zu wissenschaftlichen Fachzeitschriften, in denen aktuelle Forschungsergebnisse publiziert werden.
Im Gegenteil, die Zeitschrift dient der Komplexitätsreduktion. In Übersichtsartikeln und CME-Beiträgen soll das aktuelle medizinische Wissen für die tägliche Praxis zusammengefasst werden. Die 4 Herausgeber haben dabei den Anspruch, über einen Zeitraum von 5 Jahren die wesentlichen Inhalte eines Lehrbuches für das Fachgebiet abzubilden. Daneben soll mit Kongressberichten, Referaten über aktuelle Originalarbeiten, Kasuistiken, Praxistipps und Beiträgen zum Medizinrecht die tägliche Arbeit befruchtet werden.
Eine Zeitschrift lebt mit ihren Lesern. Die Herausgeber freuen sich daher über jede konstruktive Kritik, Anregungen für künftige Themen und insbesondere auch aktuelle Fallberichte. Im Namen der Mitherausgeber darf ich Ihnen eine gewinnbringende Lektüre der vorliegenden Ausgabe wünschen.
Prof. Dr. med. Gregor Bein, Gießen