Gesundheitswesen 2011; 73 - A383
DOI: 10.1055/s-0031-1283544

Die Präventionskampagne „1000 Mutige Männer für Mönchengladbach„ – Konzeption und Ergebnisse

R Meierjürgen 1, K Böttcher 2
  • 1BARMER GEK, Wuppertal
  • 2Krebsgesellschaft NRW, Düsseldorf

Die Präventionskampagne zielt auf eine Steigerung der präventiven Koloskopie insbesondere von Männern ab und will dazu kommunale Akteure, wie Ärzteschaft, Unternehmen, Organisationen sowie Vereine aktiv einbinden und vernetzen. Das Kampagnenziel soll zu einem Anliegen der Bürgerinnen und Bürger gemacht werden. Der Slogan und die Ansprachekonzepte der Zielgruppe sind auf der Grundlage von Fokusgruppenanalysen (N=62) unter Beteiligung der Werbewirtschaft entwickelt worden. Die Kampagne arbeitet mit verschiedenen medialen und personalkommunikativen Kommunikationsinstrumenten. Die eingesetzten Medien sind geschlechtsspezifisch konzipiert und auf die Kommune zugeschnitten. Daten und Methoden: Zahlreiche Unternehmen, Organisationen und Vereine sowie städtische Repräsentanten haben die Kampagne unterstützt und begleitet. Die Aktivitäten reichten von Artikeln in Mitarbeiter-/Kundenzeitschriften, Beilagen zu Gehaltsabrechnungen oder Kontoauszügen einer kommunalen Bank, der Platzierung überdimensionaler Kampagnenplakate auf Müllwagen des kommunalen Entsorgungsunternehmens, Aktionen im Fußballstadion sowie betrieblichen Informations- und Gesundheitstage. Die Interventionen wurden in 2010 über einen Zeitraum von 9 Monaten durchgeführt. Ergebnisse: Die Evaluation erstreckt sich auf die Analyse von Wissen, Einstellungen und Verhaltensweisen, der Wahrnehmung der Kampagne, der ärztlichen Beratung sowie der Inanspruchnahme und den Ergebnissen der präventiven Koloskopien. Eine Befragung der Zielgruppe zum Kampagnenstart (to, N=503) und -ende (t1, N=502) zeigt ein sehr hohes Kampagnen-Erinnerungsniveau (gestützt: 49%) sowie eine positive Bewertung der Kampagnenbotschaft. Darüber hinaus konnten signifikante Wissenszuwächse über Zusammenhänge zwischen Polypen und Darmkrebs erzielt werden. Eine Befragung von Koloskopieteilnehmern (N=560) unterstreicht die Rolle der Hausärzte: 44% der Befragten gaben an, vom Hausarzt zur Vorsorgekoloskopie motiviert worden zu sein. 55,4% hatten ein Beratungsgespräch geführt, das von 94,2% der Befragten als positiv bewertet wurde. Wichtigste Bestandteile der Beratungsgespräche waren Kosten-/Nutzenabwägungen sowie generelle Hinweise und Informationen über den konkreten Ablauf der Koloskopie. Insgesamt nahmen über 1100Männer an der präventiven Koloskopie teil