Für die Entwicklung eines gesundheitsrelevanten Lebensstils ist Bewegung bereits im Kindesalter bedeutsam. Die Interventionsmaßnahme „fit für Pisa„ ergänzt während der gesamten Grundschulzeit die obligatorischen zwei Schulstunden Sport/Woche durch drei weitere Sportstunden. Die BMBF-geförderte Evaluation der Intervention soll Aufschluss darüber geben, inwieweit sich die Integration eines quantitativ gesteigerten und qualitativ verbesserten Sportunterrichts auf u.a. Gesundheit und Lebensqualität von Schülern auswirkt. Die ökonomische Evaluation gibt erstmals Aufschluss über kurz- und langfristige Einsparpotentiale. Methoden: Die Identifizierung der Präventionsleistung erfolgt durch eine Prozessanalyse der Arbeitsabläufe. Die Ressourcenerfassung der Schulen (n=5) und Familien (n=6) erfolgte anhand qualitativer Befragungen; Übungsleiter (n=10) beantworteten standardisierte Fragebögen. Die Bewertungsansätze des Ressourcenkonsums wurden vom Sportverein, bei dem die Übungsleiter angestellt waren, bereitgestellt. Neben den jährlichen Kosten des zusätzlichen Sportunterrichts wurde der erforderliche Investitionsbedarf in Sporthallenkapazitäten bei Ausdehnung auf alle Grundschulklassen in Niedersachsen untersucht. Den Aufwendungen zusätzlichen Sportunterrichts wurden Einsparungen bei den Folgekosten gegenübergestellt. Ergebnisse: Lediglich die Hälfte der Grundschulen verfügte über ausreichend räumliche Kapazitäten zur Umsetzung der Intervention. Selbst Schulen mit guten Turnhallenkapazitäten stoßen bei einer Umsetzung in allen Schulklassen an ihre Kapazitätsgrenzen. Durch Umbau weiterer Räumlichkeiten (z.B. Musikraum, Pausenhalle) wurden neue Bewegungsräume geschaffen. An vier der fünf Interventionsschulen zeigte sich ein hoher Personaleinsatz durch die zeitgleiche Anwesenheit von Übungsleiter und Lehrer während des zusätzlichen Sportunterrichts. Die teilstandardisierte Befragung der Eltern zeigte, dass der angenommene zusätzliche Ressourcenverbrauch für bspw. Sportkleidung nicht als substanziell wahrgenommen wurde. Die direkten Kosten für den Einsatz externer Übungsleiter wurden vom Präventionsträger mit 2.500,- Euro pro Klasse und Schuljahr kalkuliert. Aus Perspektive der Forschungsstudie sind den Aufwendungen ca. 100.000,- Euro Einnahmen durch Spendenakquise der Projektinitiatoren gegenüberzustellen. Schlussfolgerung: Täglicher Sportunterricht in der Grundschule trägt zu einer nachhaltigen Verbesserung des Aktivitätsniveaus von Kindern bei. Die Erfahrungen mit dem Projekt belegen, dass aus finanzieller, personeller sowie räumlicher Sicht die tägliche Sportstunde in der Grundschule generell möglich ist.