Gesundheitswesen 2011; 73 - A341
DOI: 10.1055/s-0031-1283514

Sozialkapital im Krankenhaus und emotionale Erschöpfung bei pflegerisch tätigen Mitarbeitern nordrhein-westfälischer Brustzentren

C Kowalski 1, L Ansmann 1, J Jung 1, H Pfaff 1
  • 1Universität zu Köln, Köln

Vielfach wird in jüngeren Studien auf Zusammenhänge zwischen Merkmalen der Arbeitsumwelt und Burnout/emotionaler Erschöpfung bei Mitarbeitern in Krankenhäusern hingewiesen. Nur in wenigen Fällen jedoch wird dabei die vorliegende Mehrebenenstruktur der Daten berücksichtigt. Dieser Beitrag untersucht den Zusammenhang zwischen emotionaler Erschöpfung und dem Sozialkapital im Krankenhaus bei pflegerisch tätigen Mitarbeitern nordrhein-westfälischer Brustzentren. Methoden: Mittels linearer und logistischer Mehrebenenanalysen werden Befragungsdaten von 303 pflegerisch tätigen Mitarbeitern aus 47 nordrhein-westfälischen Krankenhäusern ausgewertet. Die Befragung wurde zwischen November 2010 und März 2011 durchgeführt. Zur Messung der emotionalen Erschöpfung wurde der MBI-GS-D eingesetzt. Die Angaben der Befragten zum Sozialkapital werden auf Krankenhausebene aggregiert. Die Analysen werden für das Alter, das Geschlecht, die Berufserfahrung und die Dauer der Zugehörigkeit der Mitarbeiter zum Krankenhaus adjustiert. Ergebnisse: Erste Ergebnisse zeigen, dass ein statistisch signifikanter negativer Zusammenhang zwischen dem Sozialkapital im Krankenhaus und der emotionalen Erschöpfung der Beschäftigten besteht. Bei relativ großem Intraklassenkorrelationskoeffizient im Null-Modell bleibt der Anteil der durch die genannten Variablen erklärten Varianz gering. Diskussion: Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung von Merkmalen der Organisationskultur für die Gesundheit der Beschäftigten. Daraus ergeben sich wichtige Hinweise für präventive und gesundheitsförderliche Maßnahmen. Die Erklärungskraft des vorgestellten Modells ist allerdings begrenzt.