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DOI: 10.1055/s-0031-1281822
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Peripartale Sakrumfraktur – seltene Ursache einer peripartalen Lumboischialgie
Publikationsverlauf
eingereicht: 21.6.2011
angenommen: 18.10.2011
Publikationsdatum:
09. Dezember 2011 (online)
1. Fall
Eine 23-jährige Patientin wurde nach einer Spontangeburt mit PDA von Seiten der Neurologie zur weiteren MRT-Abklärung vorgestellt. Postpartal hatte die Patientin bei nachlassender Anästhesie ein Taubheitsgefühl des linken Oberschenkels bemerkt, mit Regredienz im weiteren Verlauf. Zusätzlich bestanden jedoch belastungsabhängige Schmerzen im linken Os sacrum mit Ausstrahlung in das linke Bein. In der neurologischen Untersuchung zeigte sich ein bei 60° positiver Lasègue, ein deutliches linksseitiges Schonhinken sowie fleckförmige Hypästhesien und -algesien am dorsalen Oberschenkel.
In der durchgeführten MRT mit sagittalen (T1-, T 2-) sowie transversalen (T2-)Schichten über die LWS zeigte sich eine unauffällige Darstellung des Spinalkanals, insbesondere auch kein Verhalt im Epiduralraum. In der koronaren T 2-TIRM konnte jedoch in der Massa lateralis links eine lineare Hypointensität mit Kontakt zur anteroinferioren Kortikalis verifiziert werden. Eine Kortikalisunterbrechung war nicht abzugrenzen, sodass der Befund im Sinne einer nicht dislozierten, stressbedingten intraspongiösen Fraktur gewertet wurde. Die Reizung der S 1-Wurzel konnte gut durch ein angrenzendes Frakturhämatom erklärt werden ([Abb. 1]).
Abb. 1 T2-TIRM (TR 6560 ms, TE 56 ms, TI 160 ms). Nicht dislozierte intraspongiöse Fraktur links (Pfeil) mit an die S 1-Wurzel grenzendem Frakturhämatom (Pfeilspitze).
Dr. Thomas Lyn Witton-Davies
Zentralklinikum Augsburg
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