Die prognostische Rolle der HPV-Infektion beim primären Vaginalkarzinom

Fragestellung: Besteht ein Zusammenhang zwischen klinisch-pathologischen Parametern und HPV-Infektion beim primären Vaginalkarzinom und hat die HPV-Infektion einen prognostischen Stellenwert bei Frauen die an Vaginalkarzinom erkrankt sind. Methode: Die retrospektive erhobene Studie erfasst 35 konsekutive Patientinnen der Universitätsfrauenklinik Wien, die an Plattenepithelkarzinomen der Vagina erkrankten. Der HPV-Nachweis wurde durch zwei verschiedene Methoden der In-situ-Hybridisierung an Paraffinschnitten durchgeführt. Der Nachweis einer HPV-Infektion wurde mit klinisch-pathologischen Parametern korreliert, Überlebensanalysen mittels univariatem Log-rank-Test und multivariaten Cox-Regressionsanalysen berechnet. Ergebnisse: HPV-DNA wurde in 18 von 35 (51,4%) Patientinnen nachgewiesen. Bezüglich HPV-Infektion und Tumorstadium (p = 0,9), Differenzierungsgrad (p = 0,9) und Tumorgröße (p = 0,18) bestand kein signifikanter Zusammenhang. Bei der Beurteilung der gesamten Patientenkohorte zeigte die Überlebensanalyse keinen Unterschied zwischen HPV-positiven und HPV-negativen Patientinnen. Bei Betrachtung unterschiedlicher Tumorstadien fiel jedoch auf, dass Patientinnen mit einem fortgeschrittenem Tumorstadium (FIGO ≥ III) und nachgewiesener HPV-Infektion ein verbessertes krankheitsfreies (p = 0,004) und Gesamtüberleben (p = 0,023) haben. Schlussfolgerung: HPV-Infektionen sind beim Vaginalkarzinom häufig nachzuweisen. Der Einfluss einer HPV-Infektion auf die Prognose beim Vaginalkarzinom konnte in einer Subgruppenanalyse gezeigt werden.