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DOI: 10.1055/s-0031-1280506
Endometriose-assoziierte Karzinome: eigene Fälle und Literaturübersicht
Im Jahre 1925 berichtete Sampson erstmals über das Phänomen der möglichen malignen Transformation einer Endometriose sowohl in den Ovarien als auch extragonadal. Die Inzidenz wird nach der Literatur zwischen 0,3 und 1% angegeben. Zu 75% ist das Ovar, in 25% extragonadale Strukturen betroffen, wie Peritoneum, Colon/Rectum, Vagina oder Septum rectovaginale.
Wir sahen den Fall einer 49-jährigen Patientin, die sich mit einer tiefen infiltrierenden Endometriose mit starken Beschwerden wie Dysmenorrhoe, Dyspareunie und Dyschezie vorstellte. Nach entsprechender Vorbereitung erfolgten die laparoskopisch-assistierte vaginale Hysterektomie sowie die laparoskopisch-assistierte tiefe anteriore Rektumresektion mit transanaler Stapler-End-zu-End-Anastomose. Histopathologisch ergab sich neben der erwarteten tiefen infiltrierenden Endometriose (TIE) die überraschende Diagnose eines gut differenzierten, endometriose-assoziierten Adenokarzinoms, welches sich auf dem Boden einer TIE des Rectosigmoids entwickelt hatte. Es folgte die Staginglaparotomie mit radikaler Parametrektomie (Piver III) und Tumorresektion von der rechten Beckenwand, radikaler Parametrektomie links, Salpingo-Oophorectomie beidseits, sowie einer systematischen pelvinen Lymphadenektomie beidseits; die Resektion erfolgte in sano. Rechts schloss das die distale Ureterresektion mit Ureterozystoneostomie ein.
Das maligne Wachstum auf dem Boden einer Endometriose ist ein seltenes Ereignis. Wir berichten weitere Fälle und geben eine aktuelle Literaturübersicht.