RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0031-1280290
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Editorial
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
08. November 2011 (online)
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
vor Kurzem las ich den Artikel einer Professorin der Medienpsychologie, der mit „Willkommen im Publikationsdschungel“ überschrieben war. Mein erster Gedanke: Wie recht sie doch hat! Darin wurden viele Aspekte bis hin zu den globalen Erscheinungen dargestellt: „Warum Wissenschaft immer unübersichtlicher wird“.
Bei den Lösungswegen fällt die Möglichkeit des Vermittelns von gezielt aufbereitetem Wissen für eine ausgewählte Adressatengruppe auf. Das ist eine Konzeption, die auch unsere Zeitschrift Zahnmedizin up2date verfolgt. Dies ist ein Prinzip, das im Thieme Verlag, der in diesem Jahr sein 125-jähriges Bestehen feiert, erfolgreich umgesetzt wird. Das aktuell vorliegende Heft zeigt dies beispielhaft. Es ist eine große Palette, die Ihnen von den Experten angeboten wird.
Das Autorenteam aus Hannover unter der Leitung von Frau Professor Stiesch hat die praktisch bedeutsame Frage des Verbunds zwischen Implantat und Abutment bearbeitet. Dabei werden auch Aspekte aus den in Hannover angesiedelten Forschungsaktivitäten vermittelt. Frau Professor Stiesch stellt Schwerpunkte zur Gestaltung sowie zu werkstoffkundlichen und biologischen Aspekten dar. Die vielen klinisch bedeutsamen Details und die praxisorientierten Ableitungen sind eine Hilfe im zahnärztlichen Alltag.
Sensibilisiert durch die vor Kurzem durch den Bundestag beschlossene Novelle des Infektionsschutzgesetzes widmet sich ein weiterer Beitrag der Prävention von Infektionskrankheiten bei zahnärztlicher Tätigkeit. Herr Priv.-Doz. Dr. Jatzwauk hat in Zusammenarbeit mit seinen Mitautoren die für unser Fachgebiet wichtigen Aspekte zum Thema „Der infektiöse Patient“ zusammengestellt. Eingangs wird die Infektionsgefährdung für das Behandlungsteam mittels aktueller Daten aufgezeigt. Da es auch eine Reihe von Patienten gibt, denen die Infektionserkrankung selbst noch nicht bekannt ist, bedeutet dies, dass der beste Schutz für das Behandlungsteam und andere Patienten eine optimale Standardhygiene ist. Für die Patienten, die mit bekannt gewordenen Infektionskrankheiten die zahnärztliche Praxis besuchen, werden zusätzliche Maßnahmen vorgeschlagen. Die praxisorientierte Zusammenstellung differenziert bezüglich Maßnahmen vor, während und nach der Behandlung solcher Patienten.
Dr. Hopp und Prof. Tietz ermöglichen uns eine interdisziplinäre Betrachtung zum Thema „Mykosen“. Diese Erarbeitung hat eine jahrelange Zusammenarbeit als Basis. Auf diese Weise erhalten wir abgestimmte Einblicke benachbarter Fachgebiete. Die Autoren haben eine bedeutsame Auswahl zahnärztlich relevanter diagnostischer und therapeutischer Maßnahmen getroffen. Die abschließende Checkliste ermöglicht eine gute Orientierung für den Praxisalltag.
Der letzte Beitrag dieses Heftes hat die Begutachtung zahnärztlich-prothetischer Planungen zum Gegenstand. Die Autoren Dr. Berndt und Doz. Brose, selbst langjährig prothetisch und gutachterlich tätig, berichten über umfangreiche Erfahrungen. Unterstützt durch eine Vielzahl praktischer Beispiele werden verschiedene Einflussfaktoren auf die prothetische Planung erläutert. Großen Wert legen die Autoren auch auf die prothetische Gesamtplanung beim Patienten.
Betrachtet man die 4 Beiträge dieses Heftes, so ist es wieder gelungen, eine bunte Palette ganz unterschiedlicher, teils interdisziplinärer Themen für die Praxis aufzubereiten. Unabhängig davon möchte ich Ihr Interesse auch auf die Rezensionen lenken. In jedem Heft werden aktuelle für den Zahnarzt bedeutsame Artikel wissenschaftlicher Zeitschriften und praxisorientierte Bücher in einer wertenden Kurzfassung angeboten. Dies trägt auch anteilig zur Bewältigung des „Publikationsdschungels“ bei.
Wir wünschen Ihnen bei der Lektüre des vorliegenden Heftes der Zahnmedizin up2date viel Freude und eine große Zahl von Anregungen für die eigene Tätigkeit.
Ihr
Prof. Dr. Bernd Reitemeier
Mitherausgeber der Zahnmedizin up2date