Z Gastroenterol 2011; 49 - P41
DOI: 10.1055/s-0031-1279878

Kontrastverstärkte Sonografie in der Detektion von Gallenblasenperforationen

PM Zechner 1, S Rienmüller 1, H Wurzer 1
  • 1LKH Graz West/Abteilung für Innere Medizin

Einleitung: Die Perforation der Gallenblasenwand stellt eine seltene aber gefürchtete Komplikation der akuten Cholezystits dar. Die frühzeitige Diagnosestellung und damit verbundene sofortige chirurgische Intervention sind essentiell und beeinflussen das Outcome positiv. In der Diagnostik der akuten Cholezystitis weist die Sonografie der Gallenblase eine hohe Treffsicherheit auf, die diagnostische Aussagekraft der Sonografie in der Detektion einer Perforation der Gallenblasenwand ist jedoch begrenzt. Im Folgenden präsentieren wir 2 exemplarische Fälle über den erfolgreichen Einsatz der Kontrastmittelsonografie in der Detektion von Gallenblasenperforationen.

Fall 1: Ein 90-jähriger Patient wurde wegen seit 2 Stunden bestehender Übelkeit und Erbrechen sowie diffusen Bauchschmerzen in der Notaufnahme vorstellig. Der Patient präsentierte sich klinisch in einem septischen Zustand, im Labor zeigten sich die Entzündungsparameter stark erhöht. In der durchgeführten Abdomensonografie zeigte sich die Gallenblasenwand unregelmäßig verdickt, im Gallenblasenlumen kamen mehrere echoreiche nicht schattengebende Strukturen zur Darstellung. Ergänzend wurde eine Kontrastverstärkte Sonografie der Gallenblase mit 2,5ml SonoVue durchgeführt, in der ein Defekt der Gallenblasenwand zur Darstellung kam. Es erfolgte die operative Sanierung, in welcher sich der sonographische Verdacht bestätigte.

Fall 2: Eine 92-jährige stationäre Patienten wurde wegen unter Antibiose anhaltend erhöhter Entzündungsparameter zur Abdomensonografie zugewiesen. Es zeigte sich ein perihepatischer Flüssigkeitssaum sowie ein Hydrops der Gallenblase. Die Gallenblasenwand imponierte verdickt und dreigeschichtet, im Fundusbereich diffus aufgelockert.(Abb 3) Nach Apllikation von 2,5ml SonoVue kam in eben diesem Areal ein Gallenblasenwanddefekt als Ausdruck einer gedeckt perforierten Cholezystitis zur Darstellung.(Abb 4) Es erfolgte die offene Cholezystektomie, die Patientin konnte am 9. postoperativen Tag aus dem Krankenhaus entlassen werden.

Diskussion: Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass die Kontrastmittelsonografie eine hohe Treffsicherheit in der Detektion von Gallenblasenwanddefekten aufweist und gelegentlich der Computertomografie des Abdomens überlegen ist.