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DOI: 10.1055/s-0031-1279640
Hamstring: Anatomie und Pathologie in der MR-Tomographie
Unter „Hamstring“ versteht man die ischiokrurale (rückseitige Oberschenkel-) Muskulatur, zu der folgende Muskeln gehören: M. biceps femoris, M. semitendinosus und M. semimembranosus. Ihre Hauptfunktion ist die Hüftstreckung und die Kniebeugung.
Neben degenerativen Veränderungen (Tendinose) stehen akute traumatische Läsionen der hamstrings im Vordergrund. Diese treten v.a. bei Sportlern auf. Anamnestisch wegweisend sind akut aufgetretener stechender Schmerz an der Oberschenkelrückseite und konsekutive Muskelverkrampfungen.
Die beste bildgebende Methode für die Darstellung dieser Läsionen ist die MR-Tomographie. Diese zeigt im positiven Fall Signalveränderungen im Ansatzbereich der Sehnen am Tuber ischiadicum mit assoziiertem Muskelödem, ggf. hämorrhagischen Veränderungen bis hin zu partiellen oder selten kompletten Rupturen am muskulotendinösen Übergang. Weiterhin können begleitende Knochenmarksveränderungen am Tuber ischiadicum gefunden werden.
In Gadolinium-unterstützten Sequenzen kann eine entsprechende synoviale Mehranreicherung sowie ein Enhancement auch degenerativer Veränderungen innerhalb der proximalen hamstring-Sehnen beobachtet werden.
Die MR-Befunde werden in drei Schweregrade unterteilt:
Grad I: Faseriges Ödem
Grad II: Partialruptur mit hämorrhagischen Veränderungen am muskulotendinösen Übergang sowie konsekutiven intra- und extramuskulären Signalveränderungen
Grad III: Flüssigkeitsgefüllte Lücke in der rupturierten und retrahierten Muskulatur.
Lernziele:
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Kenntnis der hamstring-Anatomie (ischiokrurale Muskulatur)
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Kenntnis der möglichen pathologischen Veränderungen
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Kenntnis des Erscheinungsbildes und der geläufigen Graduierung in der MR
Keywords: hamstring, ischiokrurale Muskulatur, Sportverletzungen
Korrespondierender Autor: Pallwein-Prettner L
AKH Linz, Zentrales Radiologie Institut, Krankenhausstr. 9, 4020, Linz
E-Mail: leo.pallwein-prettner@akh.linz.at