Rofo 2011; 183 - WI_PO58
DOI: 10.1055/s-0031-1279610

Charakterisierung lakunärer Infarkte im zeitlichen Verlauf in der MRT

D Fritzsch 1, K Blisse 1, C Hobohm 2, D Lobsien 1, KT Hoffmann 1
  • 1Uniklinik Leipzig, Abteilung Neuroradiologie, Leipzig
  • 2Uniklinik Leipzig, Klinik und Poliklinik für Neurologie, Leipzig

Ziele: Die zeitliche Entwicklung lakunärer Hirninfarkt und ihr Darstellung in verschiedenen MRT-Sequenzen war Gegenstand der Untersuchung. Methode: In einer prospektiven Untersuchung wurden 31 Patienten, bei denen sich in der initialen Schlaganfall-MRT-Diagnostik ein lakunärer Hirninfarkt zeigte nach 8 Tagen und 90 Tagen mit einem MRT-Protokoll nachuntersucht.

In der anschließenden Auswertung wurden in der DWI (b1000 und ADC), sowie in der Flair und wenn möglich im TTP der Perfusion die Läsionsvolumina ausgemessen und miteinander sowie im zeitlichen Verlauf verglichen. Ergebnis: Die definitive lakunäre Läsion nach 90 Tagen ist im Durchschnitt nur etwa halb so groß wie der in der Flair demarkierte Infarkt am Tag 8. Eine Perfusionsstörung ist bei lakunären Infarkten nur in 60% der untersuchten Fälle nachweisbar. Die DWI-Läsion am Tag 8 ist im Mittel 72% größer als am Tag 0. Am Tag 8 korreliert die DWI-Läsion sehr gut mit der Flair-Läsion, während die definitive Infarktnarbe am Tag 90 am besten mit der DWI-Läsion am Tag 0 korreliert. Schlussfolgerung: Trotz meist rückläufiger bzw. vollständiger fehlender Klinik 1 Woche nach einem lakunären Schlaganfall ist die Infarktgröße im MRT am Tag 8 deutlich größer als zum Zeitpunkt der akuten Klinik. Die resultierende Infarktnarbe am Tag 90 hingegen stimmt relativ gut mit der initialen DWI-Läsion überein.

Keywords: Schlaganfall, MRT, Flair

Korrespondierender Autor: Fritzsch D

Uniklinik Leipzig, Abteilung Neuroradiologie, Liebigstr. 20, 04103 Leipzig

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